Entdecken Sie die Dynamik der Konjunktur: Indikatoren, Maßnahmen und Wachstumszyklen

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Haben Sie sich schon einmal gefragt, was ein Konjunkturzyklus ist? In diesem Artikel erfahren Sie alles rund um das Thema Konjunktur und vieles mehr!

Konjunktur
  • Die Konjunktur beschreibt die wirtschaftliche Lage eines Landes bzw. Staates.
  • Die vier Phasen dieses Prozesses sind Expansion (Boom), Boom, Rezession und Depression
  • Während der Corona-Pandemie kam es in vielen Ländern zu einer Rezession.

Die Konjunktur bezeichnet das Wachstum der Wirtschaft bzw. die wirtschaftliche Entwicklung und wirtschaftliche Lage. Ein Wechsel zwischen Boom, Hochkonjunktur, Rezession und Depression kennzeichnet die verschiedenen Phasen der Konjunktur. Märkte sind vorübergehend volatil, wobei die Veränderungen im BIP als Indikator für den aktuellen Konjunkturstatus herangezogen werden. Unternehmen und Regierungen müssen politische Maßnahmen ergreifen, um das Risiko einer Rezession oder einer Depression abzufedern oder ihr Ausmaß zu minimieren. In diesem Artikel gehen wir näher auf die Konjunktur ein und untersuchen die verschiedenen Aspekte des Themas.

Inhaltsverzeichnis

Was versteht man unter der Konjunktur?

Konjunktur ist ein Begriff aus der Volkswirtschaftslehre, der sich auf kurzfristige Schwankungen im Wirtschaftsklima eines Landes bezieht. Sie werden durch Veränderungen in Nachfrage und Produktion sowie des Auslastungsgrades von Produktionskapazitäten verursacht. Diese Änderungen können zu Aufschwüngen, Flaute oder Rezessionen führen. Konjunkturzyklen lassen sich regelmäßig wiederholen und können durch staatliche Maßnahmen beeinflusst werden. Die Konjunktur in einer Volkswirtschaft wird von verschiedenen Indikatoren beobachtet, um das allgemeine Wirtschaftsklima zu ermitteln. Es gibt zwei Arten von Indikatoren: finanzielle und reale. Finanzielle Indikatoren beinhalten den Austauschhandel, Zinsraten, Wechselkurse und Aktienkurse. Reale Indikatoren sind die Produktion, Beschäftigungsrate, privates Konsumverhalten und Investitionsverhalten. Durch die Beobachtung dieser verschiedenen Indikatoren kann festgestellt werden, ob eine gute oder schlechte Konjunktur herrscht.

Konjunkturpolitik

Die Konjunkturpolitik ist ein wichtiges Werkzeug, um volkswirtschaftliche Probleme zu lösen und die Wirtschaft auf Kurs zu halten. Es beinhaltet Maßnahmen, die darauf abzielen, die Investitionen zu erhöhen, den Konsum zu stimulieren oder den Geldmengenzuwachs zu steuern.

Wie beeinflussen Konjunkturzyklen die Wirtschaft?

Konjunkturzyklen beeinflussen die Wirtschaft, indem sie die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen steuern. Während des Aufschwungs, der als Boomzeit bekannt ist, erhöht sich die Nachfrage und die Unternehmen erzielen höhere Gewinne. In einer Flautephase sinkt die Nachfrage und damit auch die Gewinne der Unternehmen. Daher ist es für Regierungen und Zentralbanken von äußerster Bedeutung, den Konjunkturzyklus zu steuern, um gravierende negativen Auswirkungen zu vermeiden.

Was ist Konjunktur Beispiel?

Ein Beispiel für eine Konjunktur könnte die Prosperität des Jahres 2017 in Europa sein. In dieser Phase des Zyklus wurde ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent registriert und die Arbeitslosenquote sank auf 8,6 Prozent. Außerdem stiegen die Investitionen um 4 Prozent, was zu mehr Jobs und höheren Löhnen führte. Im Gegensatz dazu ist die Rezession in vielen europäischen Ländern im Jahr 2020 ein anderes Beispiel für Konjunktur. Zu Beginn der Corona-Pandemie kam es zu einem Rückgang des Wirtschaftswachstums, Produktions- und Beschäftigungsraten gingen zurück und Konsumenten verschoben ihre Ausgaben aufgrund mangelnder Vertrauenswürdigkeit der Wirtschaft.


Was sind die vier Phasen der Konjunktur? – Konjunkturverlauf

Die vier Phasen der Konjunktur sind Expansion(Boom), Hochkonjunktur, Rezession und Depression. In der Expansionsphase (Boom) steigt die Produktion, Beschäftigung und Konsum an und es kommt zu einer Erhöhung des Realeinkommens. In der Hochkonjunktur-Phase erreicht die Wirtschaft ihr Maximum an Produktion und Einnahmen. In der Rezessionsphase nimmt das Wachstum ab und die Einnahme sinken als Folge fehlender Nachfrage. Und in der Depressionsphase werden die schlimmsten Auswirkungen auf die Wirtschaft beobachtet, da sich Unternehmen schließen oder betriebsbedingte Entlassungen vermeldet werden.

Expansion

Expansion bezieht sich auf den Prozess der schnellen, dynamischen Wachstums einer Wirtschaft. Dieses Phänomen wird durch einen positiven, anhaltenden Aufschwung in der Gesamtwirtschaft verursacht und ist defizitärer als die Konjunkturzyklen. Expansionen ermöglichen es Unternehmen, ihre Produktion zu steigern, neue Mitarbeiter zu beschäftigen und die Investitionsmöglichkeiten auszuweiten. Gleichzeitig kann es auch Konsumenten helfen, mehr Einkommen zu erzielen und die Lebensqualität zu verbessern.

Hochkonjunktur

Eine Hochkonjunktur ist ein Zeitraum, in dem die Aktivität einer Volkswirtschaft ansteigt und sich vom Trend der letzten Jahre erneut erholt. In Hochkonjunkturperioden erhöhen sich die Bestellungen für Güter und Dienstleistungen, weshalb Unternehmen mehr Produkte herstellen, mehr Mitarbeiter beschäftigen und höhere Gehälter zahlen. Ressourcen werden leichter gefunden, da sowohl Arbeitgeber als auch Konsumenten bereit sind, mehr für die gleiche Menge an Waren oder Dienstleistungen zu bezahlen. In Hochkonjunkturperioden sinkt oftmals die Arbeitslosigkeit und das BIP steigt – das heißt, es gibt mehr Wohlstand für alle.

Rezession

Eine Rezession ist ein Zeitraum der wirtschaftlichen Schwäche, in dem das BIP gesunken ist und die Arbeitslosigkeit gestiegen ist. Die Wirtschaft wird während einer Rezession durch mangelnde Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zurückgehalten, da Konsumenten nicht mehr so viel Geld ausgeben, wie sie es in Zeiten der Expansion tun. Unternehmen stellen Personal ab, produzieren weniger und verdienen weniger – was den Konsumenten noch schwerer macht, etwas zu kaufen. Der Rückgang des BIP hat auch Auswirkungen auf andere Bereiche wie Steuereinnahmen, Finanzmärkte und Kreditvergabe.

Depression

Eine wirtschaftliche Depression ist ein schwerer Rückgang der Wirtschaft, der Entlassungen und steigende Arbeitslosigkeit nach sich zieht. In solchen Situationen werden die Güter und Dienstleistungen kostengünstiger, aber die Lebenshaltungskosten für die Konsumenten bleiben gleich. Der Verlust des Vermögens hat ebenfalls negative Auswirkungen auf den Finanzsektor und kann zu spekulativen Blasen führen. Die Bürger beginnen möglicherweise, ihr Geld abzuheben oder sogar Schulden zu machen, was zu weiteren Verwerfungen in der Wirtschaft führt. Zur Bekämpfung einer wirtschaftlichen Depression werden Steuervergünstigungen beim Kauf bestimmter Güter oder Dienstleistungen vergeben.

Welche Konjunktur haben wir? – Entwicklung

Die Strom- und Gaspreisbremsen, die ab Dezember ihre Wirkung entfalten werden, dürften bewirken, dass die Inflation in den kommenden Monaten zurückgeht. Dennoch bleibt der heimische Inflationsdruck noch eine Weile hoch. Davon betroffen sind sowohl die Kaufkraft als auch die Lohnkosten, da die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen weiterhin durch staatliche Entlastungspakete gestützt wird und es hohe Tarifabschlüsse gibt. Insgesamt erwartet man, dass die Inflationsrate von 7,8 Prozent in diesem Jahr auf 6,4 Prozent im kommenden Jahr sinkt, während die Kernrate von 4,8 Prozent auf 5,8 Prozent steigen wird. Die gesamtwirtschaftliche Leistung in den letzten beiden Quartalen des Winterhalbjahres 2022/23 dürfte gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent bzw. 0,4 Prozentzurückgehen, was eine technische Rezession der deutschen Wirtschaft wahrscheinlich macht. Ab dem Frühling 2023 wird sich die Konjunktur jedoch wieder erholen und die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte mit kräftigeren Raten vorankommen. Am Ende des Jahres 2022 rechnet man mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,8 Prozent, im nächsten Jahr 2023 allerdings mit einem Rückgang des BIPs um 0,1 Prozent. Schließlich dürfte 2024 dann wieder ein Plus von 1,6 Prozentverbuchen (Quelle: ifo institut).

Häufig gestellte Fragen

Was ist das BIP?

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein wichtiges Wirtschaftsindikator, der das Wachstum des gesamten landesweiten Produkts in einer bestimmten Periode misst. Es wird normalerweise als Prozentsatz des Vorjahreswerts angegeben und bildet die Grundlage für den Zustand der nationalen Konjunktur.

Wie berechnet sich die Inflation?

Die Inflation wird normalerweise durch Vergleichen der Preise verschiedener Güter und Dienstleistungen gemessen. Der vom Bundesamt für Statistik verwendete Preisindex basiert auf dem Kaufkraftparitäts-Wechselkurs (PPP), der die Kosten eines Waren- oder Dienstleistungskorbs in mehreren Ländern vergleicht. Der PPP verwendet ein Standardpaket von Gütern und Dienstleistungen, um den Preisunterschiede zwischen den Ländern herauszufinden, und die Inflixionsrate wird ermittelt, indem die prozentuale Änderung des BIPs berechnet wird.


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