Was ist eine wirtschaftliche Depression? Ursachen und Folgen

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Was kommt nach einer Wirtschaftsdepression? Was sind ihre Merkmale und Folgen? Was war der Grund für die große Depression? All das erfahren Sie hier!

Depression wirtschaft
  • Die wirtschaftliche Depression ist ein schwerer Konjunkturabschwung, der über eine Rezession hinausgeht.
  • Die Ursachen für eine wirtschaftliche Depression sind z.B. Finanzkrisen, Börsencrashs und Bankenzusammenbrüche.
  • Eine wirtschaftliche Depression hat verheerende Auswirkungen auf eine Volkswirtschaft haben wie höhere Arbeitslosenquoten.

Die wirtschaftliche Depression ist ein Phänomen, das im Laufe der Geschichte in verschiedenen Ländern aufgetreten ist. Es handelt sich um eine Zeitspanne, in der die Wirtschaftsleistung deutlich nachlässt und die Arbeitslosenquote steigt, wodurch eine Wirtschaftskrise entsteht. In diesem Artikel werden wir erörtern, was eine wirtschaftliche Depression ist, wie sie sich von der Konjunkturphase Rezession unterscheidet, was ihre Ursachen und Folgen für eine Volkswirtschaft sind und welche Gegenmaßnahmen die Bundesregierung ergreifen kann.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine wirtschaftliche Depression?

Unter einer wirtschaftlichen Depression versteht man im Allgemeinen einen schweren wirtschaftlichen Abschwung, der mehrere Jahre andauert und zu hoher Arbeitslosigkeit und Leid in der Bevölkerung führt. Es handelt sich um einen anhaltenden Rückgang der Wirtschaftstätigkeit, der einen raschen Rückgang der Wirtschaftsleistung, des Verbrauchs und der Investitionen umfasst. Wenn die Wirtschaftsleistung in zwei aufeinander folgenden Quartalen oder länger im Vergleich zum vorherigen Niveau deutlich abnimmt, wird dies in der Regel als wirtschaftliche Depression eingestuft. Diese wirtschaftliche Verlangsamung kann zu finanzieller Instabilität, sozialem Aufruhr und anderen damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten führen, was Wirtschaftsdepressionen zu einem sehr besorgniserregenden Phänomen macht.

Was ist eine Rezession und Depression?

Eine Rezession ist ein wirtschaftlicher Abschwung, der in der Regel mehrere Monate andauert und durch einen Rückgang der Verbraucherausgaben und der Wirtschaftsleistung gekennzeichnet ist. Im Vergleich dazu ist eine Depression ein viel längerer wirtschaftlicher Abschwung als eine Rezession und in der Regel durch einen weit verbreiteten Zusammenbruch der Finanzmärkte, einen erheblichen Rückgang der Wirtschaftsleistung, hohe Arbeitslosigkeit und sinkende Verbraucherpreise (Deflation) gekennzeichnet. Eine wirtschaftliche Depression gilt als extreme Variante einer Rezession, die sich über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinziehen kann. Wirtschaftliche Depressionen gehen oft mit schweren wirtschaftlichen Problemen einher, wobei Familien und Einzelpersonen aufgrund von Lohneinbußen oder Geschäftsschließungen vor finanziellen Herausforderungen stehen. Eine Erholung von einer wirtschaftlichen Depression tritt schließlich ein, wenn Maßnahmen ergriffen werden, um die Wirtschaftstätigkeit wieder auf das Niveau vor der Depression zu bringen.

Was sind die Phasen des Konjunkturzyklus?

Die Phasen des Konjunkturzyklus beziehen sich auf die Phasen des Wirtschaftswachstums, zu denen die wirtschaftliche Expansion (oder der Aufschwung), der wirtschaftliche Höhepunkt bzw. Hochkonjunktur (Boom), der wirtschaftliche Rückgang (oder die Rezession) und der wirtschaftliche Tiefpunkt bzw. das Konjunkturtief (Depression) gehören. Dieser Zyklus unterliegt konjunkturellen Schwankungen. Während der wirtschaftlichen Expansion oder des Aufschwungs erhöhen die Unternehmen ihre Produktion und stellen neue Mitarbeiter ein; während des wirtschaftlichen Höhepunkts erreicht die Wirtschaftsleistung ihren höchsten Stand; während einer wirtschaftlichen Kontraktion oder Rezession kommt es zu einem allgemeinen Rückgang der Wirtschaftsleistung; und während der wirtschaftlichen Talsohle oder Depression schrumpft die Wirtschaftsleistung weiter und erreicht einen Tiefstand.


Was kommt nach der Depression Wirtschaft?

Nach einer wirtschaftlichen Depression wird die darauf folgende wirtschaftliche Phase allgemein als Erholungsphase bezeichnet. In dieser Phase beginnen sich die Wirtschaftsindikatoren langsam zu verbessern, auch wenn dies ein langsamer und schwieriger Prozess sein kann. Die Unternehmen können in der Regel wieder größere Gewinne und wirtschaftliche Zuwächse erzielen, während die Familien einen Anstieg der Löhne und des verfügbaren Einkommens verzeichnen, der es ihnen ermöglicht, wieder notwendige Anschaffungen zu tätigen. Diese wirtschaftliche Verbesserung trägt zum Beschäftigungswachstum und zur weiteren wirtschaftlichen Sicherheit der Bürger bei, da sie nun mehr Investitionen mit ihrem Geld tätigen können. Die wirtschaftliche Erholung nach Zeiten der wirtschaftlichen Depression ist für ein anhaltendes Wirtschaftswachstum unerlässlich.

Was sind die Ursachen bzw. Merkmale einer wirtschaftlichen Depression?

Wirtschaftliche Depressionen treten auf, wenn mehrere wirtschaftliche Faktoren zusammenkommen und eine Situation extremen wirtschaftlichen Niedergangs für eine Volkswirtschaft entsteht. In einer wirtschaftlichen Depression führt der Rückgang der Verbraucher- und Unternehmensausgaben und der damit verbundenen Nachfrage zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Kaufkraft der Haushalte und ihre Fähigkeit, Waren und Dienstleistungen zu konsumieren. Wenn die Wirtschaft schrumpft, und die Arbeitslosigkeit steigt, sind die Haushalte mit einem Einkommensrückgang konfrontiert, der sie veranlasst, ihre Ausgaben und Konsum zu reduzieren. Die häufigsten Ursachen sind Finanzkrisen und Börsencrashs, die Bankenzusammenbrüche, Konkurse, eine geringe Auslastung der Kapazitäten, hohe Arbeitslosigkeit sowie ein sinkendes Bruttoinlandsprodukt und schwerwiegenden wirtschaftlichen Problemen für Einzelpersonen wie auch für ganze Länder zu Folge haben können.

Finanzkrisen entstehen in der Regel durch eine Kombination aus stark fremdfinanzierten Investitionen, wirtschaftlichem Missmanagement, übermäßiger Kreditaufnahme, unzureichender staatlicher Regulierung des Bankensektors und Instabilität an den Aktienmärkten, die durch groß angelegte Marktkorrekturen oder Ölschocks verursacht wird. Diese Ereignisse können sich schnell zu wirtschaftlichen Depressionen auswachsen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und durch geeignete wirtschaftspolitische Maßnahmen behoben werden.

Was sind die Folgen einer wirtschaftlichen Depression?

Eine wirtschaftliche Depression kann verheerende Auswirkungen auf Länder haben. Sie verursacht einen Rückgang der Wirtschaftstätigkeit und kann die wirtschaftliche Stabilität des Einzelnen stark beeinträchtigen. Die Menschen erleben Lohnkürzungen, höhere Arbeitslosenquoten, Geschäftsschließungen und weniger Investitionen, was sich schnell stark auf ihr finanzielles Wohlergehen auswirken kann. Eine wirtschaftliche Depression führt auch zu einem Anstieg der Staatsverschuldung, da die Regierungen mehr Geld in die wirtschaftliche Erholung investieren. In extremen Fällen kann eine wirtschaftliche Depression zu Unruhen unter den Bürgern führen, da sie die wirtschaftliche Notlage ohne jegliche Hilfe von Seiten ihrer Regierung ertragen müssen. Letztlich führt eine wirtschaftliche Depression zu einer erheblichen Destabilisierung der wirtschaftlichen Sicherheit und der Gesellschaft im Allgemeinen.

Wenn sich die wirtschaftliche Depression weiter ausbreitet, werden die Steuereinnahmen beeinträchtigt, so dass es für die Regierungen noch schwieriger wird, Sozialleistungen für die Bedürftigsten bereitzustellen. In einigen Fällen wirken sich Konjunkturabschwünge auch auf die Inflationsraten und den Zugang zu Krediten aus, was zu einem allgemeinen Rückgang des Wirtschaftswachstums führt.

Wie lange dauern Wirtschaftsdepressionen an und was kann die Bundesregierung tun um ihre Auswirkungen zu mildern?

Wirtschaftsdepressionen sind lang anhaltende Konjunkturabschwünge. Es ist schwer vorherzusagen, wie lange eine Rezession andauern wird, aber Wirtschaftswissenschaftler gehen oft davon aus, dass eine wirtschaftliche Depression zwei oder drei Jahre dauern kann. Um die Auswirkungen einer wirtschaftlichen Depression abzumildern, kann die Bundesregierung in Deutschland verschiedene wirtschaftspolitische Maßnahmen ergreifen. Diese Maßnahmen reichen von der Bereitstellung von Konjunkturpaketen über die Erhöhung der Staatsausgaben in Bereichen wie Bildung und Gesundheitswesen bis hin zu Steuersenkungen für Personen mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, das Vertrauen der Verbraucher zu stärken und mehr Geld in Umlauf zu bringen, was das Wirtschaftswachstum wieder ankurbeln kann.

Wann war die letzte Wirtschaftsdepression?

Die wirtschaftliche Depression, die auf die globale Finanzkrise 2008 folgte, wird von vielen als die letzte wirtschaftliche Depression angesehen, die die Weltwirtschaft heimgesucht hat und daher als Weltwirtschaftskrise zu deklarieren ist . Sie war das Ergebnis einer hemmungslosen Misswirtschaft, deren Auswirkungen in allen Teilen der Welt zu spüren waren, wobei die Industrieländer besonders hart getroffen wurden. Zwar haben sich die Volkswirtschaften in den zehn Jahren seither deutlich verbessert, doch gibt es immer noch Analysten, die befürchten, dass eine weitere wirtschaftliche Depression bevorstehen könnte, wenn die Regierungen keine geeigneten Maßnahmen zur Gewährleistung der wirtschaftlichen Stabilität ergreifen.

Was war der Grund für die große Depression?

Die Große Depression bekannt als „Great Depression“ war eine schwere Weltwirtschaftskrise, die die Welt in den 1930er Jahren traf. Sie begann nach dem Wall-Street-Crash von 1929 und verschlimmerte sich durch die von der Regierung des US-Präsidenten Herbert Hoover Anfang der 1930er Jahre eingeleitete restriktive Wirtschaftspolitik in Bezug auf den Überseehandel noch erheblich. Dieser globale Wirtschaftsabschwung hatte tief greifende Auswirkungen auf viele Länder in der ganzen Welt, einschließlich steigender Arbeitslosigkeit, sinkender Löhne und eines spürbaren Rückgangs der Wirtschaftsleistung in vielen Sektoren. Besonders verheerend wirkte sie sich auf Länder aus, die stark vom internationalen Handel abhängig waren, und führte zu Hungersnöten und politischen Umwälzungen. Die Große Depression verursachte in einigen Teilen der Welt eine Wirtschaftskrise, die mehr als ein Jahrzehnt andauerte, bis der Zweite Weltkrieg schließlich die Auswirkungen umzukehren begann.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der größte Börsencrash der Geschichte?

Der größte Börsenkrach der Geschichte wird gemeinhin als der große Crash von 1929 bezeichnet. Diese wirtschaftliche Depression wurde durch eine Periode extremer wirtschaftlicher Spekulationen und eines nicht nachhaltigen Wirtschaftswachstums ausgelöst. Am Tag vor dem Schwarzen Montag, dem Hauptauslöser des Zusammenbruchs, hatte der Dow Jones Industrial Average ein Rekordhoch von 381 Punkten erreicht. Als die Aktien am 29. Oktober 1929 zu sinken begannen, gerieten die Anleger in Panik und verkauften rasch ihre Aktien, was die Kurse dramatisch fallen ließ und viele innerhalb weniger Tage in den Bankrott trieb. Bis Juli 1932 waren an der New Yorker Börse selbst über 30 Milliarden Dollar verschwunden, was zu einem weiteren wirtschaftlichen Abschwung führte, der noch heute Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.

Wie wirkte sich die Finanzkrise von 2008 auf die Weltwirtschaft aus?

Die Finanzkrise von 2008 war ein bedeutender wirtschaftlicher Abschwung, der weitreichende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hatte. Sie begann mit dem Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes im Jahr 2007 und griff schnell auf andere Volkswirtschaften in der ganzen Welt über, was zu einem beispiellosen Einfrieren der Liquidität und der Kreditmärkte führte. Dies führte zu einem starken Rückgang der inländischen Investitionen, einem Anstieg der Arbeitslosigkeit und einem starken Rückgang der Verbraucherausgaben.

Was ist das Bruttoinlandsprodukt?

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist der Geldwert aller in einem Land in einem bestimmten Zeitraum produzierten Endprodukte und Dienstleistungen. Es wird häufig zur Messung der Wirtschaftsleistung von Ländern herangezogen, da es neben Investitionen und Exporten auch Verbraucherausgaben und Staatsausgaben berücksichtigt.