Renteneintrittsalter in Deutschland gestiegen

| Lesezeit:

2 Minuten

Das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Deutschland ist 2022 auf 64,4 Jahre gestiegen, vor allem aufgrund einer Anhebung der Altersgrenze bei der Rente mit 63.

Mature,Woman,Kissing,Her,Mature,Husband,While,He,Uses,A

Das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Deutschland ist 2022 auf 64,4 Jahre gestiegen.

Die Menschen in Deutschland arbeiten in den letzten Jahren immer länger und gehen später in den Ruhestand. Im Jahr 2022 stieg das durchschnittliche Renteneintrittsalter auf 64,4 Jahre, wie die deutsche Rentenversicherung mitteilte. Im Vergleich dazu lag es im Jahr 2021 noch bei 64,1 Jahren.

Anhebung der Altersgrenze

Ein Grund für den Anstieg des Renteneintrittsalters liegt in der Anhebung der Altersgrenze bei der sogenannten Rente mit 63, erklärte ein Sprecher gegenüber der deutschen Presseagentur. Die Altersgrenze lag im Jahr 2021 bei 64 Jahren und wird schrittweise auf 65 Jahre angehoben. Dies entspricht auch der Regelaltersgrenze, die schrittweise auf 67 Jahre steigt.

Hintergrund: Rente mit 63

Die Rente mit 63 wurde im Jahr 2014 von der damaligen Großen Koalition eingeführt und ist für Versicherte gedacht, die mindestens 45 Jahre Beiträge eingezahlt haben. Wer vor 1953 geboren ist, kann ohne Abschläge bereits ab 63 Jahren in Rente gehen.

Der Anstieg des Renteneintrittsalters kommt nicht überraschend, da es seit dem Jahr 2000 kontinuierlich angestiegen ist. Zu Beginn des Jahrtausends lag das tatsächliche Renteneintrittsalter noch bei 62,3 Jahren.

Zuletzt hatte Jens Spahn für Aufsehen gesorgt: Der CDU-Politiker forderte ein sofortiges Ende der Rente mit 63. Er argumentierte, dass die frühen Renteneintritte aufgrund des Fachkräftemangels Wohlstand kosten und kommende Generationen belasten würden.

Demografischer Wandel

Dass die Menschen in Deutschland länger arbeiten, ist auch eine Folge des demografischen Wandels. Die Bevölkerung wird immer älter, und es gibt mehr Rentner und weniger Erwerbstätige, die in das Rentensystem einzahlen. Dies führt zu einer steigenden Belastung des Rentensystems und macht Reformen notwendig, um die Renten für zukünftige Generationen zu sichern.

Zunehmende Erwerbstätigkeit im Alter

Parallel zum Anstieg des Renteneintrittsalters hat auch die Erwerbstätigkeit im höheren Alter zugenommen. Immer mehr Menschen arbeiten noch über das Rentenalter hinaus, um ihr Einkommen aufzubessern oder weil sie noch Spaß an der Arbeit haben.

Diskussion um Rentenreformen

Die Diskussion um Reformen des Rentensystems ist in Deutschland ein Dauerthema. Verschiedene Vorschläge, wie eine Anhebung des Renteneintrittsalters, die Einführung einer Grundrente oder eine Rentenerhöhung, werden regelmäßig diskutiert und von verschiedenen politischen Akteuren gefordert oder abgelehnt.


Mehr von WIRTSCHAFTSNAVI