Flächenspeicherheizungen: Die nachhaltige Alternative zu konventionellen Heizsystemen

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Hier erfahren Sie alles über Flächenspeicherheizungen: Wie sie funktionieren, welche Vor- und Nachteile sie bieten und wie hoch die Kosten sind.

Flächenspeicherheizung

In Deutschland spielt das Thema Energieeffizienz und Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. Nun ein Verbot von Öl – und Gasheizungen ab 2024 auf dem Plan. Besonders im Bereich der Heizsysteme gibt es viele Möglichkeiten, Energie und Kosten im Winter zu sparen. Eine Option, die immer beliebter wird, sind Flächenspeicherheizungen. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit dieser Art von Heizsystemen beschäftigen, wie sie funktionieren, wo sie eingesetzt werden können, welche Vorteile und Nachteile sie bieten und wie viel sie kosten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Flächenspeicherheizung?

Eine Flächenspeicherheizung ist eine Art von Elektroheizung (Elektro Flächenheizung), die Wärme in Speichersteinen oder einem Speicherkern speichert und diese dann kontinuierlich an den Raum abgibt. Im Gegensatz zu Direktheizungen oder Konvektionsheizungen, die die Luft im Raum erwärmen, erwärmen Flächenspeicherheizungen den Boden oder die Wände und geben die Heizwärme dann, anders als eine Nachtspeicherheizung über Wärmestrahlung ab.

Wie funktioniert eine Flächenspeicherheizung?

Eine Flächenspeicherheizung besteht aus einem Speicherkern, der sich in einem Gehäuse befindet und von Speichersteinen umgeben ist. Der Kern wird durch eine Stromzufuhr aufgeheizt, in der Regel nachts, wenn der Strom günstiger ist. Die Wärme wird dann in den Speichersteinen gespeichert und während des Tages kontinuierlich an den Raum abgegeben. Elektrische Heizungen mit Speichersteinen, die aus Schamotte oder Speckstein bestehen, sind mit Heizwiderständen ausgestattet. Sobald der Speicherkern der Elektroheizung erwärmt ist, gibt er die Wärme kontinuierlich an den Raum ab. Die Schamotte-Steine bestehen aus Ton und Kaolin, während die Specksteine aus Ton, Kaolin und Steatit hergestellt werden. Die Wärmeabgabe der Konvektionswärme erfolgt über die Oberfläche des Heizsystems, die aus Aluminium oder Kupfer besteht und die Wärme gleichmäßig verteilt.

Wo können Flächenspeicherheizungen eingesetzt werden?

Flächenspeicherheizungen sind eine gute Option für Wohnräume, Büros, Schulen und andere Gebäude, in denen eine gleichmäßige Wärmeverteilung gewünscht ist. Sie können in Neubauten und auch in älteren Gebäuden eingesetzt werden. Insbesondere bei Gebäuden ohne Gasanschluss bieten sich Flächenspeicherheizungen als Alternative an.

Was sind die Vorteile und Nachteile einer Flächenspeicherheizung?

Vorteile einer Flächenspeicherheizung

  • Energieeffizienz: Flächenspeicherheizungen sind sehr effizient im Umgang mit Energie, da sie die Wärme über einen längeren Zeitraum speichern können und somit nicht kontinuierlich Strom benötigen. Aufgrund der Wärmeabgabe über eine große Fläche können sie auch bei einer niedrigeren Raumtemperatur ein angenehmes Raumklima schaffen.
  • Komfort: Flächenspeicherheizungen bieten einen hohen Komfort, da sie eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum ermöglichen. Die Wärme wird über die gesamte Fläche des Heizkörpers abgegeben und sorgt für eine angenehme Strahlungswärme.
  • Flexibilität: Eine Flächenspeicherheizung kann sowohl als Vollspeicherheizung als auch als Teilspeicherheizung betrieben werden. Somit ist es möglich, die Heizung individuell an den Bedarf anzupassen.
  • Keine Abgase: Flächenspeicherheizungen erzeugen keine Abgase, da sie elektrisch betrieben werden. Dadurch entfällt auch die Notwendigkeit einer Abgasanlage.
  • Langlebigkeit: Flächenspeicherheizungen haben eine lange Lebensdauer und sind wartungsarm. Die Speichersteine sind robust und haben eine hohe thermische Belastbarkeit.

Nachteile einer Flächenspeicherheizung

  • Hohe Anschaffungskosten: Die Anschaffungskosten für eine Flächenspeicherheizung sind vergleichsweise hoch. Da es sich um eine Elektroheizung handelt, können auch die Betriebskosten höher sein als bei einer Gasheizung.
  • Abhängigkeit von Strom: Eine Flächenspeicherheizung ist auf eine Stromzufuhr angewiesen. Bei einem Stromausfall fällt somit auch die Heizung aus. Um eine hohe Stromrechnung zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, die Heizung in Zeiten mit günstigerem Strompreis zu nutzen.
  • Eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten: Flächenspeicherheizungen sind vor allem für den Einsatz in Wohnräumen geeignet. Eine Nutzung in Räumen mit hohen Luftfeuchtigkeitswerten, wie beispielsweise Badezimmer, ist nicht zu empfehlen.
  • Langsame Aufheizzeit: Da Flächenspeicherheizungen die Wärme speichern und langsam abgeben, kann die Aufheizzeit relativ lange sein. Es kann somit etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis der Raum die gewünschte Temperatur erreicht hat.
  • Hohe Wärmespeicherkapazität: Aufgrund der hohen Wärmespeicherkapazität kann es schwierig sein, die Heizung schnell zu regulieren. Die Heizung reagiert langsamer auf Veränderungen der Raumtemperatur als beispielsweise eine Direktheizung.


Wie viel Strom verbraucht eine Flächenspeicherheizung?

Der Stromverbrauch einer Flächenspeicherheizung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Heizsystems, der Dämmung des Gebäudes, der Raumtemperatur, der Wärmeabgabe und der Einstellung der Steuerung. Im Vergleich zu herkömmlichen Elektroheizungen wie Direktheizungen oder Elektroheizkörpern können Flächenspeicherheizungen aufgrund ihrer effizienten Wärmespeicherung jedoch zu niedrigeren Heizkosten führen.

Wie viel eine Flächenspeicherheizung in Bezug auf den Stromverbrauch tatsächlich verbraucht, hängt auch davon ab, ob sie mit konventionellem Strom oder mit erneuerbaren Energien wie PV-Strom betrieben wird. Letzteres kann dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck des Heizsystems zu reduzieren und zur Energiewende beizutragen.

Eine Flächenspeicherheizung mit einer Leistung von 3 Kilowatt (3.000 Watt) verbraucht 3 kWh Strom, wenn Sie das Gerät eine Stunde lang betreiben. Oder 1,5 kWh, wenn Sie das Gerät eine halbe Stunde betreiben.

Wie viel kostet eine Flächenspeicherheizung?

Die Anschaffungskosten einer Flächenspeicherheizung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Heizsystems, der Qualität der verwendeten Materialien und der Komplexität der Installation. Eine grobe Schätzung der Preise für Standard-Flächenspeicherheizung mit einer Leistung von 2.000 bis 3.000 Watt beläuft sich auf ca. 200 bis 500 Euro. Der Preis variiert dabei zwischen 500€ und 1.000€ je nach Modell und Ausstattung.

Die Installationskosten sind ebenfalls abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Art des Gebäudes, der vorhandenen Elektroinstallation und der gewünschten Positionierung des Heizsystems. Hier können je nach Aufwand nochmals 500 bis 1.000 Euro hinzukommen.

Die Betriebskosten einer Flächenspeicherheizung hängen wiederum von verschiedenen Faktoren ab, wie der Raumtemperatur, der Wärmeabgabe und der Stromzufuhr.

Um die jährlichen Kosten für den Betrieb einer Flächenspeicherheizung zu berechnen, müssen wir zunächst den Stromverbrauch der Heizung pro Jahr abschätzen.

Angenommen, die Flächenspeicherheizung wird jeden Tag 6 Stunden lang betrieben. Dann beträgt der tägliche Stromverbrauch:

2 kW x 6 Stunden = 12 kWh

Multipliziert mit 365 Tagen ergibt dies einen jährlichen Stromverbrauch von:

12 kWh/Tag x 365 Tage = 4.380 kWh/Jahr

Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh betragen die jährlichen Kosten:

4.380 kWh/Jahr x 0,30 €/kWh = 1.314 €/Jahr

Daher würde der Betrieb einer durchschnittlichen Flächenspeicherheizung bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh ungefähr 1.314 Euro pro Jahr kosten, wenn die Heizung täglich 6 Stunden lang betrieben wird.

Hier erfahren Sie alles über das Nachrüsten einer Fußbodenheizung.

Häufig gestellte Fragen

Was ist besser Infrarotheizung oder Flächenspeicherheizung?

Infrarot-Heizungen haben den Vorteil, dass sie schnell Wärme abgeben und gezielt eingesetzt werden können. Flächenspeicherheizungen hingegen speichern die Wärmeenergie und geben sie kontinuierlich ab, was für eine gleichmäßige Raumtemperatur sorgt.

Was ist die sparsamste Elektroheizung?

Flächen- und Infrarotheizungen nutzen einen großen Teil der Wärmeabgabe durch Strahlung, um die Raumtemperatur zu regulieren. Sie gehören zu den effizientesten Arten von elektrischen Heizungen.