Wärmestrom – So können Sie den Heizstromverbrauch Ihrer Wärmepumpe berechnen

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Sie fragen sich, wie viel es Sie kostet, Ihr Haus zu heizen? In diesem Artikel erfahren Sie was der Unterschied zwischen Heizstrom und Haushaltsstrom ist und aus welchen Faktoren er sich berechnet.

Heizstromverbrauch
  • Heizstrom (Wärmestrom) wird im Gegensatz zum Haushaltsstrom nur zur Wärmeerzeugung verwendet.
  • Heizstrom wird in der Regel über einen Niederstromtarif (Nachstrom) abgerechnet.
  • Heizstrom treibt elektrische Heizsysteme wie Wärmepumpen, Teil- und Nachtspeicherheizungen oder Fußbodenheizungen an.

Wie wir alle wissen, steigen die Energiekosten immer weiter an. Viele Menschen suchen nach Möglichkeiten, ihren Heizstromverbrauch zu berechnen, um die Kosten zu senken. In diesem Artikel geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie ihren Stromverbrauch berechnen und senken können. Außerdem gehen wir in diesem Ratgeber Artikel auf einige Faktoren ein, die sich auf Ihren Heizstromverbrauch auswirken können, wie z. B. die Art Ihres Heizsystems. Wir hoffen, dass diese Informationen dir helfen, in diesem Winter Geld bei Ihren Energierechnungen zu sparen!

Inhaltsverzeichnis

Was ist Heizstrom?

Der Heizstrom ist die Menge an elektrischer Energie, die verwendet wird, um einen Raum mit Wärme zu versorgen. Heizstrom wird nur zur Wärmeerzeugung verwendet, im Gegensatz zu Haushaltsstrom, der verschiedene Verwendungszwecke hat. Heizstrom findet sich in elektrischen Heizsystemen wie Wärmepumpen, Teil- und Nachtspeicherheizungen oder Fußbodenheizungen der aktuellen Generation.

Arten von Elektroheizungen 

Nachtspeicherheizungen

Eine Nachtspeicherheizung ist eine Art von Elektroheizung, die über Nacht elektrischen Strom aufnimmt und ihn in Form von Wärme tagsüber abgibt. Diese Art von Heizung war früher sehr verbreitet, da sie zu einer Zeit billiger Strom verfügbar war, wenn die Nachfrage niedrig war. Nachtspeicherheizungen sind jedoch heute weit weniger verbreitet, da sie ineffizient sind und einen hohen Energieverbrauch aufweisen. Darüber hinaus sind moderne Heizungssysteme wie Wärmepumpen und Gasheizungen in der Regel effizienter und umweltfreundlicher als Nachtspeicherheizungen.

Wärmepumpen

Wärmepumpen sind eine energieeffiziente Alternative zu traditionellen Heizmethoden wie Nachtspeicherheizungen. Die Technologie nutzt die natürliche Wärmequelle aus der Umgebung, wie z.B. aus der Erde oder der Luft, um das Haus zu heizen. Hierbei wird Strom benötigt, um die thermische Energie zu nutzen und für eine effektive Wärmeerzeugung zu sorgen. Die Verwendung einer Wärmepumpe kann im Vergleich zu Nachtspeicherheizungen bis zu 70% an Energiekosten einsparen und ist somit eine umweltfreundliche und kosteneffiziente Alternative.

Mobile Elektroheizkörper

Mobile Elektroheizkörper sind eine einfache und praktische Lösung für die Beheizung von Räumen. Sie bestehen aus einem Heizelement, das von einem Gehäuse aus Metall oder Kunststoff umgeben ist. Die Heizkörper können schnell und einfach aufgestellt werden und sind flexibel einsetzbar, da sie keine feste Installation erfordern. Mobile Elektroheizkörper eignen sich besonders für die Beheizung von Räumen, die nicht permanent genutzt werden, wie beispielsweise Arbeitsräume oder Gästezimmer.

Infrarotheizkörper

Infrarotheizkörper arbeiten auf der Basis von Infrarotstrahlung und erzeugen damit eine angenehme Wärme. Die Heizkörper bestehen aus einem Gehäuse, das mit einer speziellen Folie beschichtet ist, welche Infrarotstrahlung erzeugt. Diese Strahlung erwärmt nicht die Luft im Raum, sondern die Gegenstände und Körper, auf die sie trifft. Dadurch wird eine gleichmäßige Wärme im Raum erzeugt, die als sehr angenehm empfunden wird. Infrarotheizkörper eignen sich besonders für die Beheizung von Räumen mit hohen Decken, da sie eine gezielte Wärmeabgabe ermöglichen.

Natursteinheizungen

Natursteinheizungen sind eine ökologische und energiesparende Art der Beheizung von Räumen. Die Heizungen bestehen aus Naturstein, der eine hohe Wärmespeicherkapazität hat und somit eine langanhaltende und gleichmäßige Wärmeabgabe ermöglicht. Die Heizungen können als Wand- oder Bodenheizungen eingesetzt werden und sind besonders geeignet für Räume, die eine behagliche Atmosphäre erfordern, wie beispielsweise Wohnzimmer oder Schlafzimmer.

Wieso wird Heizstrom gesondert angeboten?

Heizstrom unterscheidet sich von Haushaltsstrom, weil er nur zur Erzeugung von Wärme verwendet wird. Er treibt elektrische Heizsysteme wie Wärmepumpen, Teil- und Nachtspeicherheizungen oder Fußbodenheizungen an. Der Preis für Heizstrom ist niedriger als der Haushaltsstrom, da er über einen Niedertarif abgerechnet wird, was einen großen Unterschied bei den Energiekosten macht.

Stromverbrauchsrechner: Wie kann man seinen Heizstromverbrauch berechnen?

Der Heizstrom, also die Strommenge, die zum Heizen benötigt wird, wird entweder mit Eintarifzählern oder mit speziellen Zählern mit einem zweiten Zählwerk berechnet. Zähler mit zwei Zählwerken werden Zweittarif- oder Doppeltarifzähler genannt. Dieses Gerät erfasst, wie viel Strom für Haushaltszwecke (Hochtarif = HT) und separat für die Heizung (Niedertarif = NT) verbraucht wird. Diese Unterscheidung ermöglicht eine günstigere Abrechnung des Heizstroms in der Nacht. Besitzer einer Stromheizung, also einer Nachtspeicherheizung oder einer Wärmepumpe, nehmen in der Regel nämlich mehr Strom ab als andere Haushalte.

Von welchen Faktoren ist die Höhe des Heizstromverbrauchs abhängig?

Wie viel Strom zum Heizen verbraucht wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der Kapazität der Heizungsanlage, der Größe des Hauses, der Art der Isolierung, der Haushaltsgröße bzw. Anzahl der Personen, und sogar von den Außentemperaturen. Außerdem können bestimmte Geräte wie Tauchsieder und elektrische Heizkörper den Energieverbrauch und den Stromverbrauch pro Kopf in die Höhe treiben. Zuletzt ist der Stromtarif maßgeblich für die Hohe des Heizstromverbrauchs. Einige Stromanbieter bietet z.B. einen speziellen Öko-Heizstromtarif bzw. Wärmepumpen-Stromtarif an. 


Stromverbrauch berechnen – Wie viel Strom verbraucht 1 Person pro Jahr?

Wenn wir von einem Jahresverbrauch von 120 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche ausgehen und die durchschnittliche Wohnungsgröße für 2 Personen bei 60 Quadratmetern (m²) liegt, wären das 7.200 kWh, die von 2 Personen im Haushalt in einem Jahr verbraucht werden. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 35 Cent pro kWh würden sich die jährlichen Heizkosten eines 2 Personen Haushalts auf etwa 2.600 Euro belaufen. Der Verbrauch pro Jahr ist primär abhängig von der Personenanzahl und steigt mit ihr an.

Stromverbrauch berechnen: Beispiel für Heizstromverbrauch mit Nachtspeicherheizungen:

  • Der Heizstromverbrauch für einen 1 Personen Haushalt und 40 Quadratmetern Wohnfläche beträgt. 4.800 kWh, das sind jährliche Gesamtkosten von 1.680 Euro.
  • Der Heizstromverbrauch für einen 3 Personen Haushalt und 80 Quadratmetern Wohnfläche: 9.600 kWh. Das sind jährliche Gesamtkosten von 3.360 Euro.
  • Der Heizstromverbrauch für einen 4 Personen Haushalt und 120 Quadratmeter Wohnfläche: 14.400 kWh, mit jährlichen Kosten von etwa 5.040 Euro.

Der Verbrauch pro Jahr ist primär abhängig von der Anzahl der Personen (Pro Kopf Verbrauch) und steigt mit ihr an.

Stromkosten berechnen – Ist Heizen mit Strom oder mit Gas billiger?

Die Höhe der Verbrauchswerte hängt von vielen Faktoren ab, z. B. von der Größe und Art der Immobilie, der Dämmung, dem Alter der Geräte und Heizungsanlagen, den örtlichen Klimabedingungen und der Effizienz der Nutzung. Generell wird Heizen mit Gas aufgrund höherer Strompreise billiger, in puncto Kosteneffizienz kann das elektronische Heizen gegenüber gasbetriebenen Heizsystemen jedoch gewinnen. Hier sehen Sie wiederum die Kosten für eine Erdwärmepumpe im Vergleich. 

Tipps um den Heizstromverbrauch zu senken

  1. Installieren Sie ein programmierbares Thermostat in Ihrer Wohnung: Diese können so eingestellt werden, dass sie die Temperatur automatisch senken, wenn niemand zu Hause ist, und so den Stromverbrauch reduzieren.
  2. Verwenden Sie Fensterabdeckungen wie Vorhänge oder Jalousien, um Ihre Fenster besser zu isolieren und die Wärme im Haus zu halten.
  3. Überprüfen Sie Ihre Heizungsanlage regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie effizient arbeitet und so wenig Strom wie möglich verbraucht. So kannst du bis zu 10 Prozent deiner Heizkosten sparen! 
  4. Überprüfen Sie auch die Isolierung Ihres Hauses und dämmen Sie gegebenenfalls, um den Energieverlust zu minimieren.
  5. Ersetzen Sie alte und ineffiziente Elektrogeräte durch neue, energieeffiziente Geräte mit einer höheren Energieeffizienzklasse. Brennstoffzellenheizungen sind z.B. effizienter als Gasheizungen und verursachen weniger CO 2 Emissionen.
  6. Verwenden Sie LED-Leuchtmittel anstelle von herkömmlichen Glühlampen, um Ihren Stromverbrauch zu reduzieren.
  7. Lernen Sie Ihren täglichen Stromverbrauch zu kontrollieren und zu verwalten, indem Sie elektrische Geräte ausschalten, wenn sie nicht verwendet werden, und das Ladegerät ausstecken, wenn Sie es nicht benötigen.
  8. Heizen Sie Ihr Haus nur auf die Temperatur, die Sie benötigen, und regulieren Sie sie entsprechend Ihren Bedürfnissen.
  9. Wählen Sie erneuerbare Energien wie Solarenergie, um Ihren Stromverbrauch zu reduzieren und gleichzeitig umweltfreundlicher zu werden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Höhe des Heizstromverbrauchs abhängig von vielen Faktoren ist, einschließlich der Größe der Immobilie, der Dämmung, dem Alter der Geräte und Heizungsanlagen, den örtlichen Klimabedingungen und der Effizienz der Nutzung. Es ist wichtig, den jährlichen Stromverbrauch genau zu berechnen, um die jährlichen Heizkosten zu ermitteln und eventuell Maßnahmen zur Reduzierung dieser Kosten zu ergreifen. Ob Heizen mit Strom oder Gas günstiger ist, hängt von den lokalen Strompreisen und anderen Faktoren ab, aber durch die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen kann man den Heizstromverbrauch und die Kosten reduzieren.

Häufig gestellte Fragen

Warum ist Heizstrom so teuer?

Haushaltsstrom ist teurer als Heizstrom, da Wärmestrom vorrangig nachts Verwendung findet. Durch steigende Strompreise wird jedoch nicht nur der Haushaltsstrom, sondern auch der Heizstrom teurer.

Welche Möglichkeiten gibt es zum Heizen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zum Heizen, darunter: Wärmepumpe, Pelletheizung, Solarthermie, Gasheizung, BHKW, Brennstoffzellenheizung oder Ölheizung.