Auto-Messe zeigt: China ist deutschen Autobauern bei E-Mobilität weit voraus

Auf der Auto-Messe in Shanghai präsentiert die chinesische Automobilindustrie ihre neuesten Entwicklungen und Innovationen. Dabei wird deutlich: China ist deutschen Autobauern bei der E-Mobilität weit voraus. Während deutsche Hersteller ihre E-Autos hauptsächlich im Luxussegment positionieren, entwickelt die chinesische Automobilindustrie Massentaugliches, innovative und reichweitenstarke Elektroautos. Auch der Erfolg des chinesischen Autobauers BYD, der Volkswagen in China bereits die Marktführerschaft abgenommen hat, zeigt deutlich, dass der deutsche Standort nicht mehr wettbewerbsfähig ist. 

China setzt frühzeitig auf Elektromobilität

In China hat man sich bereits frühzeitig auf das Elektroauto konzentriert. Während deutsche Hersteller versuchen, die Elektromobilität breit aufzustellen und in verschiedene Technologien wie Fuel Cells zu investieren, hat China den Fokus auf die Batterietechnologie gelegt. Die Batterie ist das wichtigste Teil des Elektroautos und mittlerweile hat sie in China ihre Heimat gefunden. Auch Tesla hat sich von Anfang an auf die Elektromobilität und die Batterietechnologie konzentriert und hat mittlerweile einen festen Platz auf dem chinesischen Markt. Im Gegensatz dazu kommen nur rund 10 Prozent der zugelassenen Stromer in China aus deutscher Produktion. 

Deutsche Hersteller setzen auf das Luxussegment

Um auch in China eine Nische zu finden, setzen deutsche Hersteller wie BMW und Co. vor allem auf das teure Luxussegment. Doch hier sind sie der chinesischen Konkurrenz weit hinterher. China entwickelt Massentaugliches, innovative und reichweitenstarke Elektroautos, die in der gleichen Klasse auch mal 10.000 Euro günstiger sind als deutsche Modelle. Um in China mithalten zu können, müssen deutsche Hersteller ihre E-Autos wesentlich günstiger anbieten und innovative Lösungen entwickeln.

Deutsche Standortbedingungen nicht mehr wettbewerbsfähig

Das Hauptproblem für die deutsche Automobilindustrie liegt jedoch im eigenen Land. Neun von zehn Zulieferern sagen, dass der deutsche Standort nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Die hohen Energiepreise und die Bürokratie erschweren die Produktion und die Planungs- und Genehmigungsverfahren dauern viel zu lange. Währenddessen hat China durch gezielte Investitionen in die Forschung und Entwicklung eine starke Infrastruktur und eine wettbewerbsfähige Industrie aufgebaut. Deutschland droht den Anschluss an die E-Konkurrenz aus Fernost endgültig zu verlieren.

Das Beispiel BYD zeigt, dass die chinesische Automobilindustrie durchaus auch in Deutschland Fuß fassen kann. Um dieser Bedrohung entgegenzutreten, müssen deutsche Hersteller sich auf innovative Lösungen konzentrieren und sich den Standortbedingungen anpassen. Denn nur so können sie auch in Zukunft im globalen Wettbewerb bestehen und ihre Marktposition behaupten.


Hintergrundinformationen

Elektromobilität in China

China hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. So werden Elektroautos steuerlich begünstigt und die Regierung beteiligt sich an den Kosten für den Kauf von Elektrofahrzeugen. Außerdem werden in vielen Städten spezielle Ladesäulen für Elektroautos aufgestellt. 

BYD – einer der größten Hersteller von Elektroautos in China

BYD Auto ist einer der größten Hersteller von Elektroautos in China und auch international tätig. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Shenzhen und wurde im Jahr 2003 gegründet. BYD steht für „Build Your Dreams“ und das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, eine führende Rolle bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen zu spielen. Derzeit bietet BYD eine breite Palette an Elektrofahrzeugen an, darunter auch Lastwagen und Busse. 

Standortbedingungen in der deutschen Automobilindustrie

Die deutsche Automobilindustrie ist eine der stärksten und traditionsreichsten Branchen in Deutschland und auch international sehr erfolgreich. In den letzten Jahren hat die Branche jedoch mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Eine davon sind die hohen Energiepreise in Deutschland. Diese machen die Produktion teuer und verlangsamen die Innovationsfähigkeit der Branche. Darüber hinaus wird die deutsche Automobilindustrie auch durch die hohe Bürokratie und die langwierigen Planungs- und Genehmigungsverfahren behindert. Diese Faktoren machen es schwieriger, neue Technologien schnell umzusetzen und auf den Markt zu bringen.


Fragen & Antworten

  • Warum ist die chinesische Automobilindustrie bei E-Mobilität so weit voraus?

    Die chinesische Regierung hat frühzeitig auf die Elektromobilität gesetzt und eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um den Markt für Elektrofahrzeuge anzukurbeln. Dazu gehört unter anderem die steuerliche Begünstigung von Elektrofahrzeugen sowie die Beteiligung an den Kosten für den Kauf von Elektroautos. Darüber hinaus wurden in vielen Städten spezielle Ladesäulen für Elektrofahrzeuge aufgestellt. Dies hat dazu geführt, dass sich die chinesische Automobilindustrie frühzeitig auf die Produktion von Elektrofahrzeugen konzentriert hat und mittlerweile eine führende Position in diesem Bereich innehat.

  • Warum setzt die deutsche Automobilindustrie hauptsächlich auf das Luxussegment bei E-Autos?

    Die deutsche Automobilindustrie setzt hauptsächlich auf das Luxussegment bei E-Autos, da dies derzeit der lukrativste Markt ist. Elektroautos sind in der Produktion aufwendiger und teurer als herkömmliche Verbrennungsmotoren. Um trotzdem Gewinne erzielen zu können, konzentrieren sich deutsche Hersteller auf teure Modelle im Luxussegment. Allerdings hat dies dazu geführt, dass sie im Massenmarkt in China und anderen Ländern gegenüber der chinesischen Konkurrenz schlechter positioniert sind.

  • Was kann die deutsche Automobilindustrie tun, um im Wettbewerb mit China bei E-Mobilität zu bestehen?

    Um im Wettbewerb mit China bei E-Mobilität zu bestehen, muss die deutsche Automobilindustrie innovative Lösungen entwickeln und sich den Standortbedingungen anpassen. Hierzu gehört unter anderem die Senkung der Energiepreise und die Vereinfachung der bürokratischen Prozesse in Deutschland. Darüber hinaus müssen deutsche Hersteller auch im Massenmarkt konkurrenzfähige Elektroautos anbieten und in die Entwicklung von Batterietechnologien investieren.


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