Windparks in Deutschland – Onshore und Offshore erklärt

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In Deutschland gibt es Onshore- und Offshore-Windparks. Dieser Artikel erklärt die beiden Arten von Windparks und zeigt die Unterschiede zwischen ihnen auf.

Windpark

Windenergie hat in den letzten Jahren im Rahmen der Energiewende immer mehr an Bedeutung gewonnen und stellt eine wichtige alternative Energiequelle dar. Durch den Bau von Windparks kann Windenergie auf großem Maßstab erzeugt werden. In Deutschland gibt es sowohl Onshore als auch Offshore Windparks. In diesem Artikel werden die beiden Typen von Windparks erklärt und die Unterschiede zwischen ihnen aufgezeigt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Windpark?

Ein Windpark ist eine Anlage, die aus mehreren Windenergieanlagen (Windräder) besteht, die an einem Standort zusammengefasst werden. Die Anlagen können sowohl Onshore als auch Offshore errichtet werden und dienen dazu, elektrische Energie aus der Windkraft zu erzeugen.

Wie funktioniert ein Windpark?

Windenergieanlagen bestehen aus einem Rotor (Windturbinen), einem Generator und einer Steuerungseinheit. Der Rotor dreht sich aufgrund des Windes und treibt den Generator an, der daraufhin elektrische Energie erzeugt. Die Steuerungseinheit überwacht den Betrieb der Anlage sowie Energieerzeugung und stellt sicher, dass die Anlage bei starkem Wind automatisch abgeschaltet wird, um Schäden zu vermeiden.

Gibt es eine Mindestgröße für Windparks?

Es gibt keine festgelegte Mindestgröße für Windparks. Die Größe eines Windparks hängt von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise der Windgeschwindigkeit an dem Standort, dem Rotordurchmesser der Windenergieanlagen und der gewünschten Strommenge.

  1. Windgeschwindigkeit: Die Windgeschwindigkeit an einem Standort ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Bestimmung der Größe eines Windparks. Je höher die Windgeschwindigkeit, desto mehr Strom kann erzeugt werden und desto größer kann der Windpark sein.
  2. Rotordurchmesser: Der Rotordurchmesser der Windenergieanlagen hat einen direkten Einfluss auf die Stromproduktion. Je größer der Rotordurchmesser, desto mehr Strom kann erzeugt werden.
  3. Strombedarf: Die Größe eines Windparks hängt auch von der gewünschten Strommenge ab. Je mehr Strom erzeugt werden soll, desto größer muss der Windpark sein.
  4. Genehmigungsverfahren: Die Genehmigungsverfahren für den Bau von Windkraftanlagen können ebenfalls die Größe eines Windparks beeinflussen. Je länger das Genehmigungsverfahren dauert, desto schwieriger kann es werden, den Bau eines großen Windparks zu realisieren.

Was ist der Unterschied zwischen Onshore und Offshore Windparks? 

Onshore-Windparks sind Windkraftanlagen, die an Land gebaut werden, während Offshore-Windparks im Meer oder Ozean errichtet werden. Hier sind die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Arten von Windparks:

  1. Standort: Onshore-Windparks werden an Land gebaut, während Offshore-Windparks im Meer oder Ozean errichtet werden.
  2. Zugänglichkeit: Offshore-Windparks sind schwieriger zu erreichen als Onshore-Windparks, da sie auf See liegen und oft nur per Boot oder Hubschrauber erreichbar sind. Onshore-Windparks können dagegen leicht per Straße oder Schiene erreicht werden.
  3. Größe: Offshore-Windparks haben in der Regel eine höhere Kapazität als Onshore-Windparks, da sie mehr Windenergie ernten können. Allerdings erfordert der Bau von Offshore-Windparks oft auch höhere Investitionen.
  4. Windbedingungen: Offshore-Windparks sind in der Regel stärkeren Windbedingungen ausgesetzt als Onshore-Windparks. Das liegt daran, dass der Wind auf dem offenen Meer konstanter und stärker weht.

Wie viele Onshore Windparks gibt es in Deutschland?

In Deutschland standen Ende 2022 insgesamt 28.443 Onshore Windenergieanlagen. Diese Anlagen tragen dazu bei, den Ausstoß von CO 2 zu reduzieren und den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen.

Wo stehen die Onshore Windparks in Deutschland?

Einer der größten Onshore Windparks in Deutschland befindet sich im Bundesland Niedersachsen. Dieser Onshore Windpark setzt sich aus drei Teilen zusammen – den Windparks Holtriem-Dornum, Roggenstede und Ochtersum. Insgesamt stehen dabei beeindruckende 318 MW an Leistung zur Verfügung, was ihn zu einem bedeutenden Beitrag für die Energieproduktion im Land macht.


Was versteht man unter Offshore Windkraftanlagen?

Unter einem Offshore Windpark versteht man eine Anlage zur Erzeugung von elektrischer Energie durch die Nutzung von Windenergie, die auf See oder im Meer errichtet wird. Im Gegensatz zu Onshore-Windparks, die auf dem Festland stehen, befinden sich die Windenergieanlagen in Offshore Windparks in den Gewässern vor der Küste. Offshore Windparks haben den Vorteil, dass sie von stärkeren und konstanteren Winden profitieren können, die in den Meeren vorhanden sind. Außerdem werden sie auf See oder im Meer errichtet, was bedeutet, dass sie aus Sicht des Landes und der Landschaft unsichtbar sind. Sie bestehen aus einer Reihe von Windrädern, die auf speziellen Fundamenten im Meeresboden verankert sind. Die Anlagen werden in der Regel in Meeren oder Gewässern mit einer Wassertiefe von mindestens 50 Metern errichtet.

Wie funktioniert der Offshore Windpark?

Der Betrieb eines Offshore-Windparks ist dem eines Onshore-Windparks sehr ähnlich. Die Windenergieanlagen werden durch die Offshore Windkraft angetrieben und erzeugen elektrische Energie, die anschließend ins Stromnetz eingespeist wird. Die Steuerungseinheit überwacht den Betrieb der Anlage und stellt sicher, dass sie bei starkem Wind automatisch abgeschaltet wird, um Schäden zu vermeiden.

Wie viele Haushalte können mit Offshore Wind versorgt werden?

Im Jahr 2019 war die Offshore Windkraft ein bedeutender Beitrag zur Stromproduktion in Deutschland. Die Windkraftanlagen auf See erzeugten insgesamt 24,4 Milliarden Kilowattstunden Strom, was genug Energie lieferte, um den Bedarf von rund acht Millionen Haushalten zu decken. Trotz dieses beachtlichen Beitrags zur Energieversorgung gibt es noch ein großes Potenzial für die Nutzung der Windenergie auf See, das noch nicht ausgeschöpft wurde.

Was ist bei Planung und Bau von Onshore-Windparks zu beachten?

Bei der Planung und dem Bau von Onshore-Windparks müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, um eine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten. Dazu gehören die Windgeschwindigkeit an dem Standort, der Rotordurchmesser der Windkraftanlage, die Strommenge, die erzeugt werden soll, sowie das Genehmigungsverfahren. Es ist wichtig, die Anwohner und die Umweltbelange in die Planung einzubeziehen, um Konflikte zu vermeiden.

Gibt es Unterschiede in der Wirtschaftlichkeit beim Onshore Windpark und Offshore Windpark?

Die Wirtschaftlichkeit beider Typen von Windparks variiert und hängt von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise den Baukosten, den Betriebskosten und der Lebensdauer der Windkraftwerke. Offshore-Windparks sind in der Regel teurer als Onshore-Windparks aufgrund der höheren Kosten für den Bau und Betrieb, jedoch kann eine höhere Windgeschwindigkeit im Meer zu einer höheren Stromproduktion und somit zu einer höheren Wirtschaftlichkeit führen.

Zusammenfassend bieten Windparks in Deutschland eine wichtige Möglichkeit, erneuerbare Energien auf eine nachhaltige Art und Weise zu produzieren und einen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu leisten. Ob Onshore Windpark oder Offshore Windpark, es ist wichtig, dass sorgfältig geplant und gebaut wird, um eine effektive und umweltverträgliche Energieproduktion zu gewährleisten.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die Windgeschwindigkeit, die den Betrieb der Windkraftanlagen bestimmt. Der Rotordurchmesser und die Wassertiefe bei Offshore-Windparks sind ebenfalls wichtige Faktoren, die bei der Planung und dem Bau berücksichtigt werden müssen.

Das Genehmigungsverfahren für den Bau von Windparks ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, der sicherstellt, dass die Anlagen sicher, umweltverträglich und wirtschaftlich betrieben werden können.

In Deutschland gibt es bereits eine große Anzahl an Onshore-Windparks, die einen wichtigen Beitrag zur Energieproduktion leisten. Offshore-Windparks sind in Deutschland noch nicht so weit verbreitet, aber sie bieten großes Potenzial für die zukünftige Energieproduktion.

Insgesamt ist es wichtig, dass die Entwicklung von Windparks weiter vorangetrieben wird, um eine nachhaltige und umweltverträgliche Energieproduktion zu gewährleisten.

Häufig gestellte Fragen

Was kostet ein Windrad im Windpark?

Die Kosten für die Errichtung eines Offshore-Windparks können sich stark unterscheiden und hängen von verschiedenen Faktoren ab. In einer Studie wurde der typisierte Standort B untersucht, welcher eine Wassertiefe von 40 m und eine Windgeschwindigkeit von 10 m/s aufweist. Die spezifischen Investitionskosten pro Megawatt an diesem Standort belaufen sich dabei auf ungefähr 4,2 Millionen Euro.

Warum drehen sich in einem Windpark nicht alle Räder?

Ein wichtiger Faktor für den Betrieb einer Windenergieanlage ist die Menge an Wind, die an dem jeweiligen Standort vorhanden ist. Damit sich das Windrad drehen kann, ist es notwendig, dass kontinuierlich eine bestimmte Windgeschwindigkeit von mindestens 3 Metern pro Sekunde vorliegt. Einzelne Windböen reichen hierbei nicht aus, es ist wichtig, dass der Wind stetig um die Flügel weht, um eine effiziente Stromproduktion zu gewährleisten.