Kinderfreibetrag in Deutschland: Eine Übersicht über die Regelungen

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In diesem Artikel finden Sie alle Informationen rund um den Kinderfreibetrag in Deutschland: Wer ihn bekommt und mit welcher Höhe sie 2023 rechnen können.

Kinderfreibetrag

Als Eltern trägt man eine hohe Verantwortung für die finanzielle Absicherung und Förderung seiner Kinder. Doch was genau ist der Kinderfreibetrag und wer hat Anspruch darauf? Wie berechnet sich der Freibetrag und wie wird er eingetragen? Dieser Artikel beantwortet diese Fragen und gibt wertvolle Informationen für Eltern, die von dem Kinderfreibetrag profitieren möchten.

Inhaltsverzeichnis

Freibeträge für Kinder – Was ist der Kinderfreibetrag?

Der Kinderfreibetrag ist ein staatlicher Entlastungsbetrag für Eltern, um die Kosten für ihre Kinder zu decken. Durch den Kinderfreibetrag wird das Einkommen bei der Berechnung der Einkommenssteuer verringert. Das bedeutet, dass Eltern einen Teil ihres Einkommens steuerfrei ausgeben können, um die Kosten für ihre Kinder zu decken. Der Kinderfreibetrag wird dabei vom zu versteuernden Einkommen abgezogen und wirken sich bei der Berechnung der Einkommensteuer steuermindernd aus. 

Wem steht der Kinderfreibetrag zu?

Der Kinderfreibetrag steht allen Eltern in Deutschland zu, die ihre Kinder bis zu einem Alter von 18 Jahren aufziehen. Darüber hinaus gibt es auch eine Ausnahme für Kinder, die eine berufliche Ausbildung absolvieren. In diesem Fall steht der Kinderfreibetrag bis zum Alter von 25 Jahren zu.

Was sind die Voraussetzungen für den Kinderfreibetrag?

Um den Kinderfreibetrag in Deutschland in Anspruch nehmen zu können, gibt es einige Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen:

  1. Elternschaft: Der Kinderfreibetrag steht nur Eltern zu, die Kinder unter 18 Jahren haben oder Kinder, die bis zu 25 Jahre alt sind und eine Ausbildung absolvieren.
  2. Steuerpflicht: Die Eltern müssen in Deutschland steuerpflichtig sein und eine Einkommenssteuererklärung abgeben.
  3. Unterhalt: Die Eltern müssen für das Kind Unterhalt leisten. Dies gilt auch für Kinder, die bereits volljährig sind, aber noch eine Ausbildung absolvieren.
  4. Anspruchsdauer: Der Kinderfreibetrag kann nur für die Dauer des Anspruchs genommen werden, also solange das Kind unter 18 Jahre alt ist oder eine Ausbildung absolviert.

Wie hoch ist der Kinderfreibetrag?

Der Kinderfreibetrag für das Jahr 2022 beträgt 5.620 Euro im Jahr und für 2023 6.024 Euro, zusätzlich zum Freibetrag für die Kinderbetreuungskosten, Erziehungs oder Ausbildungsbedarf in Höhe von 2.928 Euro im Jahr.

Beeinflusst die Steuerklasse den Kinderfreibetrag?

Ja, die Steuerklasse beeinflusst den Kinderfreibetrag. Je nach Steuerklasse wird der Kinderfreibetrag unterschiedlich berechnet. In Steuerklasse III und IV erhält man beispielsweise den höchsten Kinderfreibetrag, während in Steuerklasse I und II ein niedrigerer Kinderfreibetrag gilt.

Muss man Kinderfreibetrag beantragen?

Nein, man muss den Kinderfreibetrag nicht beantragen. Die Berechnung des Kinderfreibetrags erfolgt automatisch durch das Finanzamt bei der Steuererklärung. Es ist jedoch wichtig, dass man seiner Verpflichtung nachkommt und die Kinder in der Steuererklärung angibt.


Wird der Kinderfreibetrag automatisch eingetragen?

Ja, der Kinderfreibetrag wird automatisch eingetragen, wenn man seine Kinder in der Steuererklärung angibt. Es ist jedoch wichtig, dass man die korrekten Angaben macht und auf aktuelle Änderungen bei den Regelungen achtet.

Was bedeutet ein Kinderfreibetrag von 0,5?

Ein Kinderfreibetrag von 0,5 bedeutet, dass nur die Hälfte des Kinderfreibetrags berücksichtigt wird. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn das Kind bei einem Elternteil lebt und der andere Elternteil den Unterhalt zahlt. In diesem Fall wird nur die Hälfte des Kinderfreibetrags gewährt, um Doppelungen zu vermeiden.

Wie funktioniert eine Übertragung des Kinderfreibetrags?

In bestimmten Fällen kann der Kinderfreibetrag auf den anderen Elternteil übertragen werden, wenn diese den Unterhalt für das Kind zahlen. Hierfür ist eine Übertragungserklärung erforderlich, die bei dem zuständigen Finanzamt eingereicht werden muss.

Wie verteilt sich der Kinderfreibetrag bei Trennung oder Scheidung?

Bei Trennung oder Scheidung wird der Kinderfreibetrag auf beide Elternteile aufgeteilt, sofern keine Übertragungserklärung vorliegt, unabhängig davon, ob das Kind beim Vater oder der Mutter lebt. Die Verteilung des Kinderfreibetrags sollte in einer Trennungs- oder Scheidungsvereinbarung geregelt werden.

Abschließend kann man sagen, dass der Kinderfreibetrag ein wichtiger Steuervorteil für Eltern ist, um das Existenzminimum für ihre Kinder zu sichern und den Ausbildungsbedarf zu decken. Durch den Kinderfreibetrag erhält man eine Steuerentlastung, um die Unterhaltspflicht für die Kinder zu erfüllen. Es ist jedoch wichtig, die Regelungen und die korrekte Berechnung des Kinderfreibetrags im Auge zu behalten, um von dem Steuervorteil optimal profitieren zu können.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen Kindergeld und Kinderfreibetrag?

Der Kindergeldbetrag ist eine jährliche finanzielle Unterstützung, die Eltern für jedes Kind erhalten. Der Betrag beträgt ab 2023 250 Euro pro Monat und Kind. Der Kinderfreibetrag hingegen ist eine steuerliche Ermäßigung, welche jedes Jahr auf die Einkommenssteuer anrechnet und somit unseren Steuersatz senken kann.

Muss man sich zwischen Kindergeld oder Kinderfreibetrag entscheiden?

Nein, Sie müssen sich nicht zwischen dem Kindergeld- oder dem Kinderfreibetrag entscheiden – Sie bekommen beides automatisch gewährt. Allerdings können Freiberufler hier den Freibetrag statt des Kindergelds wählen, um so mehr Steuern sparen zu können.

Was ist der Kinderfreibetrag 2022?

Für das Jahr 2022 beträgt der Freibetrag für ein Kind 5620 Euro (2810 Euro für jedes Elternteil).

Was ist der Kinderfreibetrag 2023?

Für das Jahr 2023 beträgt der Freibetrag für ein Kind 6024 Euro (3012 Euro für jedes Elternteil).