Smart Meter – Was ist ein intelligentes Messsystem und wie hilft es beim Stromsparen?

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In diesem Artikel gehen wir auf die Vorteile und Bedenken im Zusammenhang mit Smart Meter ein und erklären wie sie funktionieren.

Smart Meter

Smart Meter, auch bekannt als moderne Messeinrichtungen oder intelligente Messsysteme, sind ein wichtiger Bestandteil des Energiesystems der Zukunft. In Deutschland hat der Smart Meter Rollout  im Rahmen des Messstellenbetriebsgesetzes und der Digitalisierung der Energiewende eine hohe Priorität und soll den Übergang zu einer nachhaltigen und effizienten Energieversorgung zugunsten der Umwelt fördern. In diesem Artikel werden wir genauer untersuchen, was Smart Meter sind, wie sie funktionieren und welche Vorteile sie bieten. Wir werden auch die Bedenken besprechen, die einige Menschen gegenüber Smart Metern haben, und zeigen, warum sie trotzdem ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sind.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Smart Meter erklärt?

Ein Smart Meter ist ein modernes Messgerät, das in Echtzeit Stromverbrauchsmessungen durchführt und diese Daten an den Messstellenbetreiber überträgt. Es ist eine digitale Messeinrichtung, die über eine integrierte Kommunikationseinheit verfügt, die eine bidirektionale Übertragung von Daten ermöglicht. Dies bedeutet, dass sowohl Verbrauchsdaten an den Messstellenbetreiber als auch Steuerbefehle von ihm an den Zähler gesendet werden können.

Was bedeuten die Begriffe Smart Meter, intelligente Messsysteme und moderne Messeinrichtung?

In der Regel werden diese Begriffe synonym verwendet, um die gleiche Technologie zu beschreiben. Ein Smart Meter zählt zu den intelligenten Messsystemen und ist somit in der Lage, den Stromverbrauch in Echtzeit zu messen und zu überwachen. Eine moderne Messeinrichtung beschreibt die technischen Merkmale eines solchen Geräts, wie z.B. seine digitale Ausstattung und seine Fähigkeit, Daten bidirektional zu übertragen.

Wie hilft ein Smart Meter Gateway Strom zu sparen?

Ein Smart Meter Gateway ermöglicht es dem Verbraucher, seinen Stromverbrauch im Detail zu überwachen und zu analysieren. Da es in Echtzeit Daten sammelt, kann der Verbraucher schnell erkennen, wann er den meisten Strom verbraucht, und gezielt Maßnahmen ergreifen, um seinen Verbrauch zu reduzieren. Zum Beispiel kann er seine Verwendung von Elektrogeräten optimieren, indem er sie zu Zeiten mit niedrigeren Stromtarifen einschaltet, oder er kann Energieeffizienzmaßnahmen wie das Installieren von energiesparenden Geräten oder das Dämmen seines Hauses mittels Smart Home in Betracht ziehen.

Wann, wo und wie werden Smart Meter als Stromzähler eingebaut?

Smart Meter (Intelligente Stromzähler) werden in Deutschland landesweit eingebaut und sollen laut dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende bis 2032 in allen Haushalten verpflichtend installiert sein, die bestimmte Kriterien erfüllen. Der Messstellenbetrieb wird von den örtlichen Netzbetreibern durchgeführt und der Einbau erfolgt in der Regel ohne zusätzliche Kosten für den Verbraucher. Während des Einbauprozesses wird das bestehende Messgerät ausgetauscht und durch ein Smart Meter ersetzt.

Wer ist für den Einbau von Smart Meter zuständig?

In Deutschland ist für den Einbau von Smart Metern der Messstellenbetreiber zuständig. Der Messstellenbetreiber ist ein Unternehmen, das von den Netzbetreibern beauftragt wird, die Messgeräte bei Endverbrauchern zu installieren und zu betreiben.

Was kann ich am Smart Meter ablesen?

Über Smart Meter Gateways kann der Verbraucher seinen Stromverbrauch in Echtzeit verfolgen und genaue Informationen über seinen Verbrauch abrufen. Dazu gehören der aktuelle Zählerstand, Verbrauchsdaten und Informationen über den Stromtarif. Darüber hinaus kann er auch Verbrauchsmuster erkennen und gezielt Maßnahmen ergreifen, um seinen Stromverbrauch zu reduzieren.

Welche Vorteile haben Smart Meter?

Smart Meter als moderne Messeinrichtung bieten eine Reihe von Vorteilen für Verbraucher und den Energiesektor insgesamt. Dazu gehören:

  • Echtzeit-Verbrauchsmessungen: Der Verbraucher kann seinen Stromverbrauch in Echtzeit verfolgen und gezielt Maßnahmen ergreifen, um ihn zu reduzieren.
  • Kosteneinsparungen: Durch die Überwachung des Stromverbrauchs und die Möglichkeit, den Strom zu Zeiten mit niedrigeren Tarifen zu nutzen, kann der Verbraucher Kosten sparen. So können Sie Ihren Heizstromverbrauch  bzw. Stromverbrauch berechnen.
  • Übertragung von Verbrauchsdaten: Die bidirektionale Übertragung von Verbrauchsdaten ermöglicht es dem Messstellenbetreiber, den Stromnetzbetrieb zu optimieren und Engpässe zu vermeiden.
  • Verbesserte Netzeffizienz (Smart Grid): Smart Meter tragen zur Effizienz des Energiesystems bei, indem sie es den Netzbetreibern ermöglichen, den Stromfluss im Netz genauer zu überwachen und zu steuern.

Was spricht gegen Smart Meter?

Obwohl Smart Meter eine Vielzahl von Vorteilen bieten, gibt es auch einige Bedenken hinsichtlich ihrer Verwendung. Einige der häufigsten Bedenken sind:

  • Datenschutz und Datenübertragung: Einige Menschen sind besorgt darüber, dass ihre persönlichen Verbrauchsdaten an Dritte weitergegeben werden können.
  • Kosten: Es wurde argumentiert, dass die Kosten für den Einbau und Betrieb von Smart Metern zu hoch sind und auf die Stromrechnungen der Verbraucher umgelegt werden.
  • Technische Probleme: Einige Menschen sind besorgt, dass das Smart Meter Gateway ausfallen und ihnen den Zugang zu ihrem Stromversorgungssystem verwehren könnte.
  • Funkstörungen: Es wurde argumentiert, dass die Funkstörungen, die durch den Einsatz von Smart Metern verursacht werden, gesundheitliche Probleme verursachen können.


Preis – Wie viel kostet ein intelligentes Messsystem?

Der Preis eines intelligenten Messsystems variiert je nach Anbieter und Modell. Im Allgemeinen kosten Smart Meter zwischen 100 und 300 Euro. Die Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher sollen jedoch gedeckelt werden. Kleinanlagenbetreiber und Privathaushalte sollen demnach nicht mehr als 20 Euro pro Jahr zahlen. Smart Meter (intelligente Messsysteme) haben viele Vorteile gegenüber den alten Zählern mit Drehscheibe (Ferraris Zähler). Sie bieten gleichzeitig eine höhere Zuverlässigkeit und mehr Genauigkeit bei wiederkehrenden Messungen, schließlich ist nicht notwendig, manuell nach jeder Verbrauchserfassung einsteckbare Blattwerte zu lesen oder Werte mithilfe von Drehscheibendarstellung zu interpretieren.

Einbaupflicht – Wen trifft die Pflicht zur Einführung der Smart Meter? Smart Meter Rollout

Nach dem Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) und der Digitalisierung der Energiewende haben Messstellenbetreiber die Pflicht, ein intelligentes Messsystem (Smart Meter) einzubauen, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden.

  • Haushalte mit einem hohen Stromverbrauch über 6000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr sind verpflichtet, ein Smart Meter zu installieren. Dies gilt aufgrund des Durchschnitts der letzten drei Jahresverbrauchswerte. Sollten nicht genügend Werte vorliegen, wird ein Verbrauch bis einschließlich 2.000 kWh angesetzt. Bei geringeren Stromverbrauchswerten ist ein intelligentes Messsystem optional.
  • Haushalte mit Strom erzeugenden Anlagen (z.B. Photovoltaikanlagen; PV Anlage) mit einer Nennleistung von mehr als 7 Kilowatt (kW) sind ebenfalls verpflichtet, ein Smart Meter zu installieren. Bei Neuanlagen mit einer Nennleistung von über 1 bis einschließlich 7 kW hat der Messstellenbetreiber jedoch die Wahl, ob er einbaut oder nicht. Die Verpflichtung greift erst, nachdem das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die „technische Einbaumöglichkeit“ festgestellt hat.
  • Haushalte mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung, z. B. einer Wärmepumpe oder einer Nachtspeicherheizung, sind ebenfalls verpflichtet, ein Smart Meter zu installieren, sofern eine Steuerung mit dem Netzbetreiber vereinbart wurde (nach § 14 a des Energiewirtschaftsgesetzes). Auch hier greift die Verpflichtung erst, nachdem das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die „technische Einbaumöglichkeit“ festgestellt hat.

Kann ich als Stromkunde dem Einbau eines Smart Meter widersprechen?

Ja, als Stromkunde können Sie dem Einbau eines Smart Meter widersprechen. Sie können sich jedoch nicht gegen den Einbau eines elektronischen Zählers im Allgemeinen widersetzen, da dies gesetzlich vorgeschrieben ist.

Zusammenfassend bieten Smart Meter als moderne Messeinrichtung eine Vielzahl von Vorteilen und Möglichkeiten für Stromverbraucher, wie die Überwachung des Verbrauchs, die Optimierung des Energieeinsatzes und die Möglichkeit, Stromkosten zu sparen. Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich Datenschutz, Kosten, technischen Problemen und Funkstörungen, die berücksichtigt werden müssen. Da der Einbau von Smart Metern gesetzlich vorgeschrieben ist, müssen Messstellenbetreiber bis 2032 alle Stromzähler in Deutschland auswechseln. Verbraucher haben jedoch das Recht, dem Einbau eines Smart Meter zu widersprechen, wenn sie besorgt sind, dass es gegen ihre Privatsphäre verstößt. Insgesamt ist es wichtig, sich umfassend über die Vor- und Nachteile von Smart Metern zu informieren, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Messstellenbetreiber?

Ein Messstellenbetreiber ist ein Unternehmen, das für die Überwachung, Übertragung und Aufzeichnung der Verbrauchsdaten von Strom und Gas zuständig ist. Es ist verantwortlich für die Installation, Wartung und Reparatur von Messgeräten und die Übertragung von Daten an den Strom- und Gasnetzbetreiber sowie an den Endkunden. Messstellenbetreiber agieren als neutrale Dritte und stellen sicher, dass die Verbrauchsdaten präzise und sicher übertragen werden. Sie sind durch das Messstellenbetriebsgesetz reguliert und müssen hohen Anforderungen hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit entsprechen.

Welche Daten senden und empfangen die neuen Stromzähler?

Smart Meter senden und empfangen Verbrauchsdaten von Stromkunden. Diese Daten umfassen Zählerstände, Stromverbrauch und andere Informationen, die für die Abrechnung und Überwachung des Stromverbrauchs relevant sind. Die Daten werden über eine Kommunikationseinheit an den Messstellenbetreiber gesendet, der für die Verwaltung und Überwachung der Stromversorgung zuständig ist. Durch die Verwendung von Smart Metern kann die Überwachung des Stromverbrauchs verbessert und Effizienzsteigerungen erreicht werden, indem Verbrauchsmuster identifiziert und Verbrauchstrends überwacht werden können.