Schornstein: Alles, was Sie wissen müssen

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In diesem Artikel beantworten wir alle wichtigen Fragen rund um den Schornstein, u.a. was er ist, warum er wichtig ist und welche Anforderungen er erfüllen muss.

Schornstein

Ein Schornstein ist ein wichtiger Bestandteil jeder Wohnung oder jedes Hauses mit einer Feuerstätte. Ob es sich um einen Kaminofen, eine Zentralheizung oder eine andere Heizvariante handelt, ein Schornstein ist notwendig, um Abgase sicher nach außen zu transportieren. Doch was genau ist ein Schornstein, warum ist er so wichtig und welche Voraussetzungen muss er erfüllen? In diesem Artikel werden wir alle wichtigen Fragen rund um den Schornstein beantworten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Schornstein?

Ein Schornstein ist ein Rauchabzugssystem, das Abgase aus einer Feuerstätte sicher nach außen transportiert. Dies kann über eine offene oder geschlossene Konstruktion erfolgen. Er ist in der Regel aus Baumaterialien wie Ziegel oder Beton hergestellt und besteht aus einem Innen- und einem Außenrohr. Ein Schornstein hat normalerweise einen Durchmesser von 15 bis 30 cm und kann je nach Höhe des Gebäudes mehrere Meter lang sein.

Welche Arten von Schornsteinen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Schornsteinen, die für unterschiedliche Anwendungen verwendet werden:

  • Einfache oder unverkleidete Schornsteine sind einfach aus Ziegeln errichtete Öffnungen, die dazu dienen, Rauch und Abgase abzuführen.
  • Doppelwandige Schornsteine bieten den Vorteil einer besseren Isolierung und Wärmeerhaltung im Vergleich zu einem einfachen Schornstein.
  • Ein Edelstahl Schornstein ist technisch leistungsfähiger als herkömmliche Ziegelschornsteine und zählen zur Kategorie der doppelwandigen oder mehrfachwandigen Konstruktionen.
  • Ein Leichtbauschornstein wird hauptsächlich im Außenbereich (Außenschornstein) verwendet. Sie bestehen aus einem leichten Metallmaterial, das sehr leicht und einfach zu installieren ist.
  • Fertigbauschornsteine sind speziell für den Fertigbau konzipiert und können direkt an Gebäude anschlossen werden. Sie haben die beste Wärmedämmqualität aller Typen von Schornsteinen.

Vorteile und Nachteile der verschiedenen Arten von Schornsteinen

Einfache Schornsteine sind die günstigste Option, aber der Wärmeaustausch ist schlechter als bei anderen Typen. Doppelwandige Schornsteine haben den Vorteil, dass sie eine bessere Isolation bieten und den Wärmeverlust minimieren. Sie sind jedoch aufwendiger in der Herstellung und damit teurer als einfache Schornsteine. Edelstahlschornsteine sind am besten geeignet, wenn es um die Entfernung großer Mengen an Rauch und Abgasen geht. Sie sind nicht nur leistungsfähiger als Ziegeln, sondern auch langlebiger und energieeffizienter. Leichtbauschornsteine sind leicht zu installieren. Ihre Konstruktion bietet gute Isolierung und Wärmeerhaltung sowie geringen Wartungsaufwand. Das verringert den Installations-und Wartungskosten im Vergleich zu anderen Schornsteinarten deutlich. Leichtbauschornsteine sind jedoch nur für kleine Räume geeignet und bieten daher nur begrenzte Abluftmöglichkeiten. Fertigbauschornsteine sind hinsichtlich ihrer Wärmedämmeigenschaften am besten, aber auch die teuersten von allen.

Warum braucht es einen Schornstein?

Ein Schornstein ist notwendig, um Abgase aus einer Feuerstätte abzuleiten und somit die Umwelt und die Gesundheit zu schützen. Abgase enthalten Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf, Stickoxide und Schwefelverbindungen, die giftig und umweltbelastend sein können. Ohne einen Schornstein würde diese Abgase in den Wohnraum gelangen, was sowohl für die Gesundheit als auch für die Umwelt gefährlich sein kann.

Welche Heizvarianten benötigen unbedingt einen Schornstein?

Ein Schornstein ist für jede Heizvariante erforderlich, die Abgase erzeugt. Dazu gehören beispielsweise Zentralheizungen, die mit Öl, Gas oder festen Brennstoffen betrieben werden. Auch Kaminöfen, die mit Holz, Kohle oder Briketts beheizt werden, erzeugen Abgase und benötigen daher einen Schornstein.

Welche Heizvarianten können bedingt ohne Schornstein betrieben werden?

Einige moderne Heizvarianten können unter bestimmten Bedingungen ohne Schornstein betrieben werden. Hierzu gehören beispielsweise Wärmepumpen oder Pelletöfen, die eine geringere Menge an Abgasen erzeugen und daher manchmal ohne Schornstein betrieben werden können. Allerdings ist hierfür in jedem Einzelfall eine Genehmigung erforderlich.

Welche Voraussetzungen muss ein Schornstein erfüllen?

Ein Schornstein muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um die Abgase effektiv abzuführen und gleichzeitig die Umwelt und die Gesundheit zu schützen. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Höhe: Die Höhe eines Schornsteins hängt von der Größe und dem Typ des Heizgeräts ab, das ihn nutzt. Normalerweise muss ein Schornstein mindestens 50 cm über dem höchsten Punkt des Gebäudes liegen.
  • Abdichtung: Ein Schornstein muss wasserdicht sein, um Regenwasser und Feuchtigkeit fernzuhalten. Die Abdichtung kann durch den Einsatz von speziellen Dichtungsstoffen oder durch den Einsatz von Edelstahlschornsteinen erreicht werden.
  • Filter: Ein Schornstein muss einen Filter haben, um Rußpartikel und andere Abgase zu filtern, bevor sie durch den Schornstein nach außen entweichen. Ein Kaminofen benötigt normalerweise einen Aschekasten oder einen Ofenrost.


Wann ist ein Schornstein genehmigungspflichtig?

Ein Schornstein ist in Deutschland genehmigungspflichtig, wenn er bestimmte Größen- oder Leistungskriterien erfüllt oder wenn er an einem Gebäude installiert wird, das den Denkmalschutz genießt. Außerdem müssen Schornsteine, die neu errichtet oder saniert werden, eine Genehmigung einholen. Ein Schornstein muss in Deutschland in den meisten Fällen genehmigt werden, wenn er höher als 3 Meter ist und wenn er für einen Kaminofen, eine Zentralheizung oder eine andere Form der festen Verbrennung verwendet wird. Eine Ausnahme besteht, wenn der Schornstein auf dem eigenen Grundstück errichtet wird und keine öffentlichen Anlagen oder Bauwerke beeinträchtigt werden. In jedem Fall ist es ratsam, sich vor dem Bau eines Schornsteins bei den lokalen Behörden zu erkundigen, ob eine Genehmigung erforderlich ist und welche Vorschriften einzuhalten sind.

Wann muss ein Schornstein saniert werden?

Ein Schornstein muss regelmäßig von einem Schornsteinfeger überprüft und gegebenenfalls saniert werden, um eine effiziente Abführung der Abgase und eine sichere Funktion zu gewährleisten. Eine Sanierung kann erforderlich sein, wenn der Schornstein beschädigt ist, wenn er undicht wird oder wenn er nicht mehr den aktuellen Sicherheits- und Umweltstandards entspricht. Eine regelmäßige Überprüfung durch einen Schornsteinfeger kann dabei helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor sie zu größeren Schäden oder sogar zu einer Gefährdung für die Bewohner des Hauses führen.

Was kostet es einen Schornstein zu sanieren?

Die Kosten für eine Schornsteinsanierung hängen von der Größe und dem Zustand des Schornsteins sowie von der Art der Sanierung ab. Eine grundlegende Schornsteinsanierung kann zwischen 500 und 1.000 Euro kosten, während eine umfassende Sanierung mehrere Tausend Euro kosten kann.

Was ist der Unterschied zwischen Kamin und Schornstein?

Ein Kamin kann als eine offene Feuerstelle beschrieben werden, die normalerweise im Freien aufgestellt wird. Ein Kamin ist nicht nur eine dekorative Ergänzung des Wohnraums, sondern kann auch dazu beitragen, die Wärme innerhalb eines Gebäudes zu verteilen.

Der Schornstein hingegen ist ein vertikales Rohr, das in den oberen Teil des Gebäudes führt und durch welches Rauch und Abgase abgezogen werden. Es fungiert als Verbindung zwischen dem Innen- und Außenraum des Gebäudes und ermöglicht eine sichere Entsorgung von Gasen oder Abgasen.

Abschließend lässt sich sagen, dass ein Schornstein ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Feuerstätte ist. Es ist wichtig, dass er regelmäßig geprüft und ggf. saniert wird, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Die Wahl des richtigen Schornsteins hängt von den individuellen Bedürfnissen ab – von Edelstahlschornsteine bis hin zu Leichtbauschornsteine und doppelwandigen Varianten gibt es viele Optionen.

Häufig gestellte Fragen

Lässt sich ein Kamin ohne Schornstein betreiben?

Theoretisch ja. Eine Alternative zu einem gemauerten Schornstein ist die Verwendung eines modernen Gaskamins, der mit einem Luft-Abgas-System (LAS) ausgestattet ist. Die Abgasleitung kann hierbei in Form von Rohren aus Edelstahl oder Kunststoff durch die Außenwand verlegt werden, wie in der Abbildung zu sehen ist.

Worauf sollte beim Schornsteinkauf geachtet werden?

Beim Kauf eines Schornsteins sollte man auf die Art des Materials achten, das für den Bau verwendet wird. Ziegel- oder Fertigbauschornsteine haben normalerweise bessere Isolier- und Wärmedämmeigenschaften als andere Materialien, aber sie sind auch teurer. Außerdem muss die Größe des Schornsteins zum Ofen passen, damit er richtig funktioniert.

Welche Vorteile hat ein Holzofen ohne Schornstein?

Ein Holzofen ohne Schornstein hat den Vorteil, dass er leichter installiert und gewartet werden kann als einer mit Schornstein. Außerdem ist er auch energieeffizienter als herkömmliche Öfen mit Schornstein. Da es keinen Rauch gibt, der nach draußen abgeleitet werden muss, spart man beim Betrieb von Holzöfen ohne Schornstein sowohl Zeit als auch Geld.

Was sind die Vor- und Nachteile eines Pelletofens ohne Schornstein?

Pelletofen ohne Schornstein haben den Vorteil, dass sie energieeffizienter und langlebiger sind als herkömmliche Pelletöfen mit Schornstein. Sie benötigen jedoch spezielle Filtertechniken, um das Abgas sauber zu halten und schaffen daher oft mehr Arbeit als üblich. Darüber hinaus brauchen sie mehr Platz für den Betrieb als herkömmliche Pelletöfen mit integriertem Rauchabzugssystem.

Was kostet ein Leichtbaukamin?

Der Preis für Leichtbaukamine variiert je nach Design und Größe des Modells stark. Die reinen Materialkosten beginnen bei ca. 800 Euro und können sich je nach Hersteller und Qualität bis zu 4.200 Euro erhöhen. Außerdem müssen die Montagekosten berücksichtigt werden, die in der Regel bei ca. 900 Euro beginnen.