Ölheizungsverbot ab 2024? Ab wann ist eine Ölheizung verboten?

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Hier erfahren Sie alles über das Ölheizungsverbot: Wann es in Kraft tritt, für wen es gilt und welche alternativen Heizsysteme in Frage kommen.

Heizung
  • Ab 2026 tritt das Ölheizungsverbot der Bundesregierung Kraft, um die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und den Ausstoß von CO 2-Emissionen zu reduzieren.
  • Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will einem Bericht zufolge den Einbau neuer Öl- und Gasheizungen bereits ab 2024 untersagen.
  • Im Rahmen des im Koalitionsvertrags beschlossenen „Klimapaketes 2030“ muss bis 2024 jede neue Heizungsanlage mit einem Energieträger ausgestattet sein, der 65 Prozent erneuerbare Energie erzeugt.
  • Unter bestimmten Voraussetzungen greifen gewisse Ausnahmen vom Ölheizungsverbot. Bestehende Ölheizungen, die älter als 30 Jahre sind müssen ausgetauscht werden.

Ab 2026 sind in Deutschland keine reinen Ölheizungen mehr erlaubt. Zudem muss bis bzw. ab 2024 gemäß des „Klimapaketes 2030“ der Bundesregierung von 2019 jede neue Heizungsanlage mit einem Energieträger ausgestattet sein, der 65 Prozent erneuerbare Energie erzeugt. Viele Verbraucher fragen sich, was das für die Besitzer von Ölheizungen bedeutet. Ab wann tritt das Ölheizungsverbot in Kraft, welche Ausnahmen existieren und welche alternativen Heizsysteme gibt es? All das erfahren Sie hier

Inhaltsverzeichnis

Wann tritt das Verbot von Ölheizungen in Kraft?

Die Ölheizung ist eine der ältesten Heizungsarten. Aber sie ist auch eine der am wenigsten effizienten. Sie ist nicht nur teuer, sondern stößt auch große Mengen an Kohlendioxid (CO 2) in die Atmosphäre aus. Deshalb plant die deutsche Regierung, die Ölheizung zugunsten der Nutzung von erneuerbaren Energien und Energiesparmaßnahmen auslaufen zu lassen und gegen eine umweltfreundliche Heiztechnik austauschen. Zu diesem Zweck soll ab 2026 die Installation von Ölheizungen verboten werden. 

Laut einem Bericht will Robert Habeck das Verbot von Ölheizungen und Gasheizungen bereits ab 2024 in Kraft treten lassen. Ursprünglich sollte gemäß des „Klimapaketes 2030“ der Bundesregierung von 2019 jede neue Heizungsanlage ab 2024 mit einem Energieträger ausgestattet sein, der 65 Prozent erneuerbare Energie erzeugt. 

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Ölheizungen verboten: Warum wurde das Verbot von Ölheizungen eingeführt?

Das Ölheizungsverbot wurde am 15. Mai 2018 als Teil einer Reihe von Maßnahmen zur Verringerung der Emissionen aus der Wärmeerzeugung angekündigt. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen (THG) bis 2030 um 40 % gegenüber 1990 zu senken und die Nutzung von erneuerbaren Energien zu fördern. Es wird geschätzt, dass durch das Verbot rund 1,2 Millionen Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart werden könnten.

Um diese Emissionsreduzierungen zu erreichen, hat die deutsche Regierung das Klimapaket der Bundesregierung für 2019 veröffentlicht. Es enthält eine Reihe von Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Eine davon ist die Einführung des Ölheizungsverbots. 

Gibt es Ausnahmen vom Ölheizungsverbot? 

Unter bestimmten Voraussetzungen greifen jedoch Ausnahmen, somit besteht kein generelles Verbot. In Neubauten ist die Installation von Ölheizungen als primäres Heizsystem schon länger verboten. Bestehende Ölheizungsanlagen können über das Jahr 2026 hinaus in Betrieb bleiben, sofern sie bestimmte Anforderungen erfüllen.  Ölheizungsanlagen, die vor 2026 installiert wurden, können bis Ende 2025 durch neue Ölheizungen ersetzt werden, sofern diese die gleichen Anforderungen erfüllen.

Das 2016 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEB) schreibt vor, dass mindestens 50 % der in neuen Wohngebäuden genutzten Wärme aus erneuerbaren Energien stammen muss. Dieses sogenannten Öl Hybridheizungen sind Heizsysteme, die sowohl Öl als auch eine andere Energiequelle, wie zum Beispiel Wärmepumpen oder Solarenergie, verwenden. Diese Öl Hybridheizungen nutzen die Vorteile beider Energiequellen, um eine effizientere und umweltfreundlichere Wärmeversorgung zu ermöglichen. Sie können beispielsweise die Wärmepumpe nutzen, um Wärme aus der Umgebung zu gewinnen, wenn diese verfügbar ist, und das Ölheizsystem als Backup verwenden, wenn die Wärmepumpe alleine nicht ausreicht. Generell bedeutet das GEB, dass Ölheizungen in Neubauten nicht als Hauptheizmethode eingesetzt werden können. Die Ölheizung kann jedoch weiterhin als Sekundärheizmethode verwendet werden. Die Austauschpflicht greift somit nur in Gebäuden, in welchen eine regenerative Wärmeerzeugung möglich ist. 

Zu den Ausnahmen vom Verbot von Ölheizungen gehören:

  • Der Einbau von Ölheizungen in bestehenden Gebäuden, in denen die primäre Heizmethode eine elektrische Widerstandsheizung oder solarthermische Kollektoren sind
  • Wenn das Haus nicht an das Gas- oder Fernwärmenetz angeschlossen werden kann und der Einsatz erneuerbarer Energien technisch nicht machbar ist, kann bis 2026 noch mit Öl geheizt werden.
  • Installation Öl Hybridheizungen: Hybride Heizsysteme kombinieren zwei Energiequellen, wie z.B. eine Ölheizung mit einer Solarthermie oder Wärmepumpe. Die Installation reiner Ölheizungen ist jedoch nicht mehr erlaubt.

Besteht eine Austauschpflicht für alte Ölheizungen? Ist meine alte Ölheizung von der Austauschpflicht betroffen?

Für bestehende Ölheizungen besteht keine sofortige Austauschpflicht. Dringender Handlungsbedarf besteht jedoch für alte Ölheizungen (Öl Brennwert Kessel) die älter als 30 Jahre sind. Hier besteht unabhängig vom Ölheizungsverbot eine Austauschpflicht nach Paragraph 72 des GEG (Gebäudeenergiegesetz).

Weitere Unterstützung und detaillierte Informationen zur Erneuerung Ihrer bestehenden Ölheizung können Sie beispielsweise auf der Webseite heizung.de in Anspruch nehmen.


Welche Förderungen für den Umstieg von einer Ölheizung auf alternative Heizsysteme gibt es?

Nachdem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck seine Pläne für ein mögliches Gas- und Ölheizungsverbot bereits ab 2024 verkündet hat, erklärt er nun Details für einen praktikablen Übergang. Der Austausch einer alten Ölheizung gegen eine neue, effizientere und klimafreundlichere Anlage wird mit einer Austauschprämie gefördert. 

Wer seine Ölheizung durch eine Heizung ersetzt, die vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben wird, zum Beispiel mit einer Wärmepumpe oder eine Biomasse-Anlage, kann einen Zuschuss in Höhe von 45 Prozent der Investitionskosten erhalten. Für Gas-Hybridheizungen mit einem Erneuerbaren-Anteil von mindestens 25 Prozent – etwa über die Einbindung von Solarthermie – gibt es einen Investitionszuschuss von 40 Prozent. 

Wie viel kostet eine Ölheizung?

Im Vergleich zu anderen Heizsystemen erscheinen Ölheizungen zunächst die billigere Alternative und günstig in der Anschaffung zu sein. Die Anfangskosten des Ölkessels liegen bei etwa 5.000 Euro, aber der endgültige Betrag hängt von der benötigten Heizleistung ab. Ein neuer Öltank startet mit Kosten bei 2.000 Euro. Die Installations-bzw. Montagekosten für einen Öl-Brennwertkessel bewegen sich zwischen 2.500 und 3.500 Euro. Insgesamt ist bei einem Öl Brennwert Kessel mit Kosten ab durchschnittlich 10.000 Euro zu rechnen. Hier erhalten Sie einen Überblick über die Kosten einer neuen Heizung

Verbot von Ölheizungen – Welche Alternativen zur Ölheizung gibt es?

Es gibt mehrere Alternativen zur Ölheizung. Zum Beispiel elektrische Widerstandsheizungen, thermische Solarkollektoren, Wärmepumpen, geothermische Heizungen, Biomasseheizungen und Holzöfen. Sie alle erzeugen weniger Kohlendioxid als Ölheizungen und auch Nachtspeicherheizungen. Hier finden Sie Tipps für energieeffizientes Heizen im Winter.

Elektrische Widerstandsheizung

Diese Art der Heizung funktioniert, indem Strom durch Metallspulen geleitet wird. Elektroheizungen sind sehr effizient, da sie keine beweglichen Teile benötigen. Sie ist Daher ist sie leise und leicht zu warten. Außerdem ist die elektrische Widerstandsheizung wartungsfrei und somit immer einsatzbereit, wenn sie gebraucht wird.

Thermische Solarkollektoren

Solarthermische Kollektoren funktionieren wie Sonnenkollektoren. Sie fangen tagsüber das Sonnenlicht ein und geben diese Energie an das Wasser ab, das dann das Haus erwärmt. Solarthermische Kollektoren eignen sich besonders gut für Gebiete mit viel Sonnenschein.

Wärmepumpen

Wärmepumpen sind ähnlich wie bei Klimaanlagen. Anstelle von Kältemitteln verwenden sie eine Flüssigkeit, ein sogenanntes Arbeitsmedium. Dieses Arbeitsmedium nimmt Wärme von außen auf und gibt sie an die Wohnung ab. Wärmepumpen sind hocheffizient und benötigen daher nur wenig Energie für ihren Betrieb. Hier erfahren Sie alles über die Kosten für eine Erdwärmepumpe.

Geothermische Heizung

Bei der geothermischen Heizung wird das natürliche Temperaturgefälle der Erde genutzt. Heißes Wasser wird tief in den Untergrund gepumpt, wo es zur Beheizung des Hauses verwendet wird. Geothermische Heizungen sind teurer als herkömmliche Heizmethoden, verursachen aber keine schädlichen Emissionen.

Heizen mit Biomasse

Das Heizen mit Biomasse wird durch die Verbrennung von organischen Stoffen wie Holz oder landwirtschaftlichen Abfällen ermöglicht. Biomasseheizungen gelten als umweltfreundlich, da sie die Treibhausgasemissionen reduzieren. Allerdings ist sie auch kostspielig.

Holzofen

Ein Holzofen oder auch eine Holzheizung ist eine gute Möglichkeit, ein Haus zu heizen. Holzöfen sind im Allgemeinen sicher und sauber. Sie haben aber auch einige Nachteile. Zum Beispiel sind sie oft laut und ineffizient.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange kann ich meine Ölheizung noch betreiben?

Das Ölheizungsverbot tritt ab 2026 in Kraft, d.h. die Installation von neuen Ölkesseln ist ab 2026 nicht mehr erlaubt. Unter gewissen Voraussetzungen dürfen sie weiterhin genutzt werden. Bis Ende 2025 dürfen Ölheizungen in Neubauten weiterhin eingebaut und in Betrieb genommen werden. 

Wann muss ich die Olheizung austauschen?

Für bestehende Ölheizungen besteht im Rahmen des Ölheizungsverbots keine sofortige Austauschpflicht. Handlungsbedarf besteht jedoch generell für jegliche Ölheizungen, die über 30 Jahre alt sind.

Welche Ölheizungen werden im Rahmen des Ölheizungsverbotes verboten?

Im Zuge des Klimapaketes 2030, hat die Regierung beschlossen, den Verkauf neuer Ölheizungen bis 2026 zu verbieten. Hybridsysteme, die einen Ölkessel mit Solarthermie oder Wärmepumpentechnik kombinieren, werden jedoch weiterhin erlaubt sein.