Wenn wirklich das eintritt, was inzwischen allgemein befürchtet wird, dann werden wir nächsten Montag etwas erleben, was es in dieser Form nur selten gab. Einen großen Streiktag, der sich vor allem auf den Verkehr auswirken wird. Sowohl Verdi als auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG haben ihre Mitglieder aufgerufen, am Montag nicht zur Arbeit zu erscheinen. 

Massive Auswirkungen auf Verkehrsnetz

Die Folge der geplanten Warnstreiks ist gravierend: es werden so gut wie keine Züge fahren – weder im Nah- noch im Fernverkehr. Es werden auch keine S-Bahnen fahren, keine U-Bahnen, keine Straßenbahnen oder Busse. Auch viele Flughäfen sind betroffen, darunter Frankfurt und München. Auch bei der Autobahn GmbH wird gestreikt. Das kann dazu führen, dass einige Tunnel gesperrt werden und es auf den Straßen entsprechend chaotisch werden kann. Wer irgendwie kann, sollte am Montag zu Hause bleiben und im Homeoffice arbeiten.

Kritik an Streiks aus verschiedenen Richtungen

Kritik an den Streiks kommt gleich von mehreren Seiten. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände spricht von Unverhältnismäßigkeit und einer Gefahr für die Akzeptanz des Streikrechts. Der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft hält die Forderungen der Gewerkschaften in der aktuellen wirtschaftlichen Situation für nicht zielführend und meint, dass Unternehmen und Bevölkerung nicht in Geiselhaft genommen werden dürften.

Der Verband warnt außerdem davor, dass von den Forderungen von Verdi und EVG eine Signalwirkung ausgeht, denn die wäre für viele kleine und mittelständische Unternehmen existenzbedrohend.

Forderungen von Verdi und EVG

Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn, bei höheren Gehältern eine Steigerung um 12 Prozent. Verdi fordert gemeinsam mit dem Beamtenbund für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. 

Diese Forderungen stoßen bei den Kritikern auf Unverständnis und werden als unangemessen betrachtet. Sie befürchten, dass die entstehenden Kosten für Unternehmen nicht tragbar sind und die allgemeine Wirtschaftslage weiter verschlechtern könnten. 

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Streiks am Montag tatsächlich auf das Verkehrsnetz und die wirtschaftliche Situation auswirken werden. Die betroffenen Unternehmen und Arbeitgeberverbände hoffen auf eine schnellstmögliche Einigung, um die negativen Folgen so gering wie möglich zu halten. Jedoch bleibt abzuwarten, inwiefern die Gewerkschaften von ihren Forderungen abweichen werden und ob eine schnelle Lösung in greifbarer Nähe ist. Den betroffenen Pendlern und Reisenden bleibt nur, sich auf chaotische Zustände einzustellen und alternative Lösungen für den Arbeitsweg oder die geplanten Reisen zu suchen.


Hintergrundinformationen

Warnstreiks im öffentlichen Dienst

Warnstreiks sind ein Instrument der Gewerkschaften, um in Tarifverhandlungen Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Sie sind in der Regel von kurzer Dauer und dienen dazu, den Forderungen der Gewerkschaften Nachdruck zu verleihen. Im aktuellen Fall geht es um Lohnforderungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst, zu denen neben Eisenbahn- und Verkehrsbetrieben auch Energieversorger, Flughafenbetreiber und die Autobahn GmbH zählen. Warnstreiks sind in Deutschland durch das Grundgesetz und das Tarifvertragsgesetz geschützt, solange sie verhältnismäßig und nicht gegen die Friedenspflicht verstoßen.

Kritik an Unverhältnismäßigkeit und Signalwirkung der Streiks

Die Kritik an den geplanten Warnstreiks zielt vor allem auf ihre Unverhältnismäßigkeit ab, da sie zu massiven Einschränkungen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr führen. Vor allem mittelständische Unternehmen, die auf eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur angewiesen sind, könnten durch die Streiks in ihrer Existenz gefährdet sein. Zudem wird die Signalwirkung der Streiks kritisiert, da sie möglicherweise andere Branchen und Unternehmen zur Nachahmung animieren könnten. Dies würde wiederum zu weiteren wirtschaftlichen Belastungen führen.

Tarifverhandlungen als Grundlage für Streiks

In Tarifverhandlungen einigen sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auf die Arbeitsbedingungen wie Löhne, Arbeitszeit und Urlaubsregelungen. In Deutschland verlaufen diese Verhandlungen meist in zwei Stufen: Zunächst wird im Rahmen von Verhandlungsrunden der Tarifvertrag auf regionaler Ebene ausgehandelt. Wenn keine Einigung erzielt werden kann, kann es zu Warnstreiks kommen, um den Arbeitgebern die Entschlossenheit der Gewerkschaften zu signalisieren. Im Falle der aktuellen Streiks haben Verdi und EVG nach bisher erfolglosen Gesprächen zu den Warnstreiks aufgerufen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Sollten die Streiks nicht zum Erfolg führen und weiterhin keine Einigung erzielt werden, könnten auch längere und flächendeckendere Streiks folgen.


Fragen & Antworten

Wie kann ich mich auf die Warnstreiks am Montag vorbereiten?

Bereiten Sie sich darauf vor, am Montag wegen der Warnstreiks im öffentlichen Verkehr möglicherweise nicht zur Arbeit zu gelangen. Wenn möglich, planen Sie, im Homeoffice zu arbeiten oder bitten Sie Ihren Arbeitgeber um einen Tag Urlaub. Wenn Sie auf das Auto angewiesen sind, informieren Sie sich über mögliche Störungen im Straßenverkehr und planen Sie genügend Zeit für Staus und Verkehrsbehinderungen ein.

Wie lange werden die Warnstreiks voraussichtlich andauern?

Da Warnstreiks in der Regel von kurzer Dauer sind, werden sie in diesem Fall voraussichtlich nur am Montag stattfinden. Die Situation kann sich jedoch ändern, je nachdem, wie die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern weiter verlaufen. Sollten die Tarifverhandlungen weiterhin erfolglos bleiben, könnte es zu weiteren und möglicherweise ausgedehnteren Streiks kommen.

Was sind die Hauptforderungen der Gewerkschaften in diesen Streiks?

Die Hauptforderungen der Gewerkschaften EVG und Verdi beziehen sich auf Lohnerhöhungen für ihre Mitglieder. Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn, bei höheren Gehältern eine Steigerung um 12 Prozent. Verdi fordert gemeinsam mit dem Beamtenbund für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn.


Kritik an den geplanten Warnstreiks